Hoyerswerda
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Häringvilla erwacht aus Dornröschenschlaf

An dem imposanten Gebäude an der Alten Schulstraße in Bernsdorf sind Bauarbeiten im Gange. Das stimmt optimistisch.

Von Ralf Grunert
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Die sogenannte Häringvilla in Bernsdorf schien viele Jahre lang dem Verfall preisgegeben zu sein. Nun sieht es so aus, als habe die Sanierung begonnen.
Die sogenannte Häringvilla in Bernsdorf schien viele Jahre lang dem Verfall preisgegeben zu sein. Nun sieht es so aus, als habe die Sanierung begonnen. © Foto: Ralf Grunert

Bernsdorf. Weil der Eigentümer der sogenannten Häringvilla an der alten Schulstraße in Bernsdorf eine Terrasse sowie einen Carport und eine Garage errichten möchte, haben sich die Stadträte in einer Gemeinsamen Ausschusssitzung mit einem entsprechenden Bauantrag befasst. Da er ansonsten die Form des Gebäudes unverändert lassen möchte, wie Bauamtsleiter Dirk Lieback wissen ließ, erteilten die Räte dem Antrag das gemeindliche Einvernehmen.

Die Geschichte der Häringvilla wurde vor rund zehn Jahren in einem „Schüler- und-Zeitung“-Projekt recherchiert und seinerzeit von der Neuntklässlerin Julia Krüger aus Hoyerswerdas Foucault-Gymnasium aufgeschrieben. Unter anderem hieß es da: „Man vermutet, dass die Villa um 1900 von einem Doktor Ernst Mann erbaut worden ist. Seine Tochter Annelise Häring (geborene Mann) wohnte mit ihrem Ehemann Doktor Josef Häring in der Villa. Häring führte seinen Beruf bis 1944 aus, dann wurde er eingezogen und kehrte nie nach Bernsdorf zurück. Nach Häring wohnten einige Mieter in der Villa. Um das Haus vor dem Zerfall zu schützen, sollte 1990, nach der Enteignung von Doktor Häring, eine Poliklinik gebaut werden. Bauplan und Baugenehmigung waren schon vorhanden. Jedoch kam die politische Wende dazwischen. Bis 2005 stand die Villa unter Denkmalschutz. Für sowohl Abriss als auch Wiederaufbau fehlten die nötigen Mittel.“ Julia Krüger kam am Ende zu der Einschätzung: „Also wird die Häringvilla weiterhin auf ihren Abriss warten und dabei immer mehr verfallen.“ Nun allerdings sieht es so aus, als würde dieses imposante Gebäude nicht nur aus dem Dornröschenschlaf geweckt, sondern auch wieder in Schuss gebracht. „Es wäre schön, wenn es so kommt“, meinte Bürgermeister Harry Habel (CDU) im Kreise der Stadträte mit Blick auf die begonnnen Bauarbeiten an der Villa. (rgr)