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Kulinarische Reise durchs alte Hoyerswerda

Das Geschichtsheft Nummer 23 ist soeben erschienen. Es widmet sich den vielen ehemaligen Bäckern, der Zeidlerwirtschaft und dem Weinanbau.

Von Uwe Schulz
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Ursula Phillipp, Marcel Steller und Boglarka Ilona Szücs gehören zu den Autoren des Neuen Hoyerswerdaer Geschichtsheftes, dem letzten, zu dem Stefan Skora (vorn) als Oberbürgermeister das Grußwort geschrieben hat.
Ursula Phillipp, Marcel Steller und Boglarka Ilona Szücs gehören zu den Autoren des Neuen Hoyerswerdaer Geschichtsheftes, dem letzten, zu dem Stefan Skora (vorn) als Oberbürgermeister das Grußwort geschrieben hat. © Foto: Uwe Schulz

Hoyerswerda. Nur wenig ist normal in Corona-Zeiten. Insofern ist es recht angenehm, dass es auch in diesem Jahr wieder ein neues Hoyerswerdaer Geschichtsheft gibt. Und das nicht nur pünktlich zur Vorweihnachtszeit, sondern auch noch in der letzten Woche der Amtszeit von Stefan Skora als Oberbürgermeister. Es ist schon so, dass dem Hoyerswerdaer mit Faible für die Stadtgeschichte dieses Heft stets sehr wichtig war und es auch in finanziell schwierigen Zeiten herausgebracht wurde. Inhaltlich verantwortlich zeichnete stets das Stadtmuseum. So ist es auch jetzt. Der diesjährige ist nun der 23. Jahrgang. Das 90-seitige Heft ist eine kulinarische Reise durch das Hoyerswerda der Vergangenheit geworden. Es heißt „Von Bäckern, Bienenvätern und Weinbergen.“ Im Jahr 1783 zählte das kleine Hoyerswerda bereits acht Backstuben, und es wurden noch mehr. Ursula Philipp und Andreas Noack von der Gesellschaft für Heimatkunde begaben sich seit Januar in die Spur, sprachen mit Bäckern und Nachkommen von solchen, beleuchten kleine Familienbetriebe ebenso wie kurz die Geschichte der Hoback. Und man kann sich mit dem Geschichtsheft tatsächlich auf den Weg durch die Altstadt begeben und 22 Stationen ehemaliger und des letzten verbliebenen aktiven Bäckers der Kernstadt Hoyerswerda aufsuchen. Interessant auch die Beiträge über die Waldbienenzucht und Zeidlergesellschaft in Hoyerswerda von Boglarka Ilona Szücs und über den Weinanbau von Marcel Steller. Sie ist die wissenschaftliche Leiterin des Stadtmuseums, er wissenschaftlicher Mitarbeiter. Beide spannen jeweils den Bogen von den belegbaren Anfängen bis in die Gegenwart. So wird es den Weinanbau im Bereich Hoyerswerda zwar schon länger gegeben haben, doch belegbar ist er erst im Jahr 1569 im Urbar, einem Steuer- und Grundbuch. Es gab Weinanbau bei Nardt und offenbar sogar eine Erhebung im Bereich der heutigen Rosa-Luxemburg-Straße, die dem Weinanbau diente. Die Geschichte der Zeidler wird ebenfalls anschaulich geschildert, insbesondere wie im 18. Jahrhundert der Interessenkonflikt mit der Holzwirtschaft in den Wäldern immer größer wurde. Letztlich blieb den Bienzüchtern keine andere Wahl, als die Bienenvölker in stationären Beuten daheim unterzubringen. Ausschließlich in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen angelegt sind hingegen die Erinnerungen des ehemaligen Museumschefs Günter Peters, der über Gaststätten, Cafés und Braustuben berichtet. Auch die Lektüre dieses Beitrags kann man durchaus im Rahmen eines kleinen Stadtbummels mit und zu den entsprechenden Örtlichkeiten verbinden.

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