Hoyerswerda
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Kunstbus zu Zuse und Krabat

Der KunstBUS Oberlausitz rollt dieses Jahr ausschließlich im Bereich Hoyerswerda – am 14./15. August.

Von Uwe Jordan
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Der Kunstbus fuhr am Mittwoch schon mal am Schloss Hoyerswerda vor.
Der Kunstbus fuhr am Mittwoch schon mal am Schloss Hoyerswerda vor. © Von Uwe Jordan

Ein bisschen stiefmütterlich behandelt hat der KunstBUS Oberlausitz in den letzten Jahren die Region Hoyerswerda seit seinem Start zu Pfingsten 2014 zwischen Bautzen, Kirschau und Löbau. Auch in den Jahren danach waren vor allem das Oberland und etwas später die Kamenzer Region in die Tour einbezogen. 2020 sollte endlich auch Hoyerswerda dran sein; dran war aber Corona: Der Bus fuhr nicht. Das soll jetzt, 2021, am 14./15. August nachgeholt werden, im achten Jahr des KunstBUSses, das „netto“ sein siebentes ist: Ausschließlich hier, im Nordteil des Landkreises Bautzen, verkehren die von der Schirgiswalde-Kirschauer Kunstinitiative „Im Friese“ e. V. ins Leben gerufenen Busse. Kunstfreunde auch aus der Bautzener und Görlitzer Ecke; ja, bis Dresden sind ebenfalls herzlich eingeladen – und für ihr Herkommen ist, siehe weiter hinten, gesorgt. Die Idee: Ein Bus fährt Orte von Kultur und Kunst an; dort können Kunstfreunde aussteigen, sich umsehen und in den nächsten oder einen der folgenden Busse wieder zusteigen, um den nächsten Ort des Geschehens zu erreichen. Die sechs Hoyerswerdaer Teilnehmer-Häuser werden von zwei Busses gegenläufig auf einer Süd-Nord- und einer Nord-Süd-Route bedient. Welche Plätze das sind, wurde am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Schloss Hoyerswerda vorgestellt. Die Fahrt beginnt an der

Energiefabrik Knappenrode

Marcel Linack warb für das Bergbaumuseum in der ehemaligen Brikettfabrik an der heutigen Werminghoffstraße 20 mit seinen ständigen Ausstellungen zur Bergbaugeschichte. Zwei Extras stellte er für die KunstBUS-Tage in Aussicht: eine Ausstellung mit großformatigen, auf Banner gedruckten Fotos von Matthias Bulang, „Bevor du gehst“, Porträts von den (letzten) sorbischen Trachtenträgerinnen. Zweite Sonderausstellung: „Transform – Mensch und Landschaft im Wandel“. Die Künstlergruppe „Kreis 07“ zeigt die Ergebnisse ihres 2020er Lausitzer Sommerpleinairs: Malerei, Skulpturen, Installationen, Schmuck. Weiter geht es zum

Schloss Hoyerswerda

Am Schloßplatz 1 wartet nicht nur ein Museum zur Stadt- und Regionalgeschichte; Schlossherrin Kerstin Noack kündigte an, dass an jenen Tagen Helene und Martin Schmidt vom Kunstverein / von der Brigitte-Reimann-Begegnungsstätte bei einer Ausstellung und mit gelesenen Sequenzen das Werk der Hoyerswerda-Autorin („Ankunft im Alltag“ und „Franziska Linkerhand“) aufleben lassen. Im Krabatkeller wird ein Vortrag zur Historie gehalten – und gleich nebenan befindet sich der Zoo mit den Bärenbrüdern Bengt und Björn auf der Außenanlage am Schloßgraben-Areal. KunstBUS-Station Nr. 3 ist das

ZCOM Hoyerswerda

Das Konrad-Zuse-Computermuseum an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße 1-3 widmet sich dem Erfinder des Computers, der in Hoyerswerda 1928 sein Abitur ablegte. Aber Zuse war nicht nur Erfinder, betont Museumsleiterin Andrea Prittmann, sondern er schuf auch Malerei und Grafiken. Demzufolge lautet das Extra-Motto der Diskussion dieser Tage: „Künstler oder Ingenieur?“ Am Computer können Besucher Skizzen aus der Hand von Konrad Zuse kolorieren und als Souvenir ausdrucken. Wieder ganz anderes wartet in der

KulturFabrik Hoyerswerda

im Bürgerzentrum Braugasse 1. KuFa-Geschäftsführer Uwe Proksch verspricht den „Kunstraum XXI“ – eine Galerie mit Fotos zur Lausitz als Braunkohlelandschaft im Wandel. Dazu gibt’s Harfenklänge, den Sommergarten, einen Kreativbereich für Kinder und abends Blueskonzerte. Dann führt die Route zur

Krabatmühle Schwarzkollm

Hier gibt es auf dem weiträumigen Areal Installationen, sorbisches Handwerk, Malerei und Literatur sowie „Kurzweil mit Krabat“, dem legendären sorbischen Zauberer, blickte Magdalena Schaffer von der Mühle voraus. Am weitesten im Norden liegt die

Kulturkirche Lauta

Das Gottes- und Kulturhaus an der Nordstraße 12 liegt schon in der Niederlausitz, merkte Peter Kasper seitens der Kulturkirche schmunzelnd an. Besichtigen kann die Gartenstadt Lauta, die, anders als das hochgelobte Hellerau, einst „an einem Stück“ entstand. Abends gibt’s Jazz und Lyrik.

Das All-inklusive-Ticket, ein Armbändchen (ab heute Verkauf im Internet und an den Spielorten), kostet 9 Euro (Kinder bis 14 Jahre gratis). Es gilt an beiden Tagen, beinhaltet Fahrt und Eintritt an allen sechs Orten. Wer per Bahn von Görlitz (RB 64) oder Dresden (RE 15) anreist, hat dort ebenso freie Fahrt wie die, die von Bautzen den Sonderbus 103 nutzen. Ab Bahnhof Hoyerswerda hat man fast unmittelbar Anschluss an den KunstBUS. Der pendelt von 11.25 bis 20.20 Uhr alle anderthalb Stunden (letzter Start: ca. 19 Uhr); eine Fahrt dauert etwa 1:25 Stunden. In den Bussen haben Künstler Auftritte: Tanz, Theater und Live-Musik.

Programm und Fahrplan demnächst auf www.kunstbus-oberlausitz.de