Hoyerswerda
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Lkw-Verkehr drückt Einwohnern zunehmend aufs Gemüt

Die Gemeinde Lohsa will bis Jahresende in Riegel eine Verkehrsberuhigung erreichen.

Von Andreas Kirschke
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Bei gutem Wetter fand die Bürgersprechstunde in Riegel auf dem Rastplatz an der Trauerhalle statt. Thomas Leberecht (mittig) erläuterte anhand der Karten, wo die Gemeinde Lohsa am Scheibesee aktiv werden will.
Bei gutem Wetter fand die Bürgersprechstunde in Riegel auf dem Rastplatz an der Trauerhalle statt. Thomas Leberecht (mittig) erläuterte anhand der Karten, wo die Gemeinde Lohsa am Scheibesee aktiv werden will. © Foto: Andreas Kirschke

Riegel. Im nördlichsten Ort der Einheitsgemeinde Lohsa, will die Kommune dringend eine Verkehrsberuhigung erreichen. Dies unterstrich Bürgermeister Thomas Leberecht (CDU) Donnerstag in der Einwohnersprechstunde vor Ort in Riegel. Dabei kamen vor allem die mehr und mehr durch Lkws zerfahrene Straße Am Wald und der starke Verkehr auf der Hauptstraße S 108 zur Sprache. „Wir wollen uns mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst und mit dem Biosphärenreservat noch vor dem Sommer zusammensetzen. Dort wollen wir uns rein rechtlich die Karten legen. Im Juni ist eine Verkehrsschau mit Landkreis, Polizei und Ordnungsamt geplant“, erläuterte Thomas Leberecht. „Wir wollen bis zum Jahresende einen Lösungsansatz erreichen.“ Ziel ist es, möglichst bald eine Verkehrsberuhigung zu schaffen. Die Straße Am Wald nahm in den vergangenen Jahren durch zunehmenden Lkw-Verkehr immer wieder Schaden. Eine Instandsetzung sehen die Bürger als dringend notwendig an. „Muss die Straße tatsächlich vollständig saniert werden, werden wir die Einwohner nicht mit Straßen-Ausbau-Beiträgen belasten“, versicherte der Bürgermeister. Für die gesamte Gemeinde Lohsa unterstrich er: Die Straßen sollen nach Priorität saniert werden; die Kommune schreibt jetzt die Ortsvorsteher an; sie erbittet von ihnen Zuarbeit und Vorschläge; Ziel ist eine Maßnahme-Liste mit den dringendsten Straßeninstandsetzungen. Die Gemeinde Lohsa insgesamt verantwortet 115 Kilometer kommunale Straßen, Wege und Plätze.

In Riegel leben heute rund 100 Einwohner. Wichtige Maßnahmen in den vergangenen Monaten waren die Errichtung der Bus-Wendeschleife sowie die Sanierung der Trauerhalle mit Glockenturm samt Gestaltung der Außenanlagen. „Dafür können wir dankbar sein. Die Gestaltung ist sehr gelungen“, meinte Einwohnerin Petra Knote in der Bürgersprechstunde. Direkt an der Hauptstraße S 108 wohnt sie in Riegel. Den Lkw-Verkehr empfindet sie gerade montags bis freitags als sehr belastend. „Das ist wirklich krass. Gleich nach Mitternacht geht das los“, erläuterte sie in der Bürgersprechstunde. Sie wünscht sich eine Verkehrsberuhigung. Die Gemeinde, so Thomas Leberecht, sucht nach einer Lösung. Einwohnerin Martina Bradry fragte nach den Papier- und Glascontainern an der Wendeschleife. Viele Fremdnutzer entsorgen dort ihren Müll. Dazu gehört nicht nur der „erlaubte“ Müll aus Papier, Pappe und Glas. „Neben die Container werden Wasserkocher, Mixer, Joghurtbecher und anderer Abfall einfach so hingeworfen“, ärgert sie sich. Bürgermeister Thomas Leberecht empfahl, in solchen Fällen direkt den Landkreis Bautzen (Bereich Abfallentsorgung) oder die Gemeinde Lohsa mit Bereich Ordnungsamt in Kenntnis zu setzen.

Mit den Kommunen Hoyerswerda und Spreetal will Lohsa künftig den Scheibe-See entwickeln. „Wir wirken jedoch eher bei der Infrastruktur mit. An der rein touristischen Entwicklung beteiligen wir uns nicht“, erklärte der Bürgermeister. Für die Riegeler Einwohner soll von der Gemeinde Lohsa am Scheibe-See eine kleine Badestelle im Flachwasser-Bereich eingerichtet werden. Ebenso sollen einige Parkplätze entstehen. Schon jetzt nutzen immer wieder Auswärtige das Riegeler Ufer. „Sie kommen bis aus Dresden. Dort kommt oft keiner mehr durch“, meinte Einwohnerin Petra Knote. „Windeln und Kippen werden einfach so hingeworfen. Manchmal wird sogar gegrillt.“ Das ärgert die Einwohnerin. Die Gemeinde, so Thomas Leberecht, will verstärkt vor Ort kontrollieren.