Hoyerswerda
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150 Filme in Cottbus – aber alles nur digital

Heute startet das Filmfest. Bereits gestern Abend ging’s bei der 18. Lausitzer Filmschau um Preise für Hobby-Cineasten.

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Ausschnitt aus dem 87 Minuten langen estnischen Animationsfilm „Old Man Cartoon Movie“, der in der Sektion „Spectrum“ gezeigt werden wird.
Ausschnitt aus dem 87 Minuten langen estnischen Animationsfilm „Old Man Cartoon Movie“, der in der Sektion „Spectrum“ gezeigt werden wird. © Foto: Filmfestival Cottbus

Von Beowulf Kayser

Cottbus. Der stimmungsvolle Trailer für das 30. Filmfestival Cottbus (FFC) liegt bereit. Rund eine Minute ist er lang. Dabei blickt die sorbische „Lubina“ („Die Liebreizende“), gespielt von der polnischen Schauspielerin, Regisseurin und Autorin Monika Anna Wojtylla, auf die jetzt bereits 30 Jahre andauernde Erfolgsgeschichte des Cottbuser Festivals zurück. Aber der obligatorische Einspieler vor den Wettbewerbs- und anderen Filmen ist dieses Mal nicht in den Cottbuser Spielstätten zu sehen. „Unser Filmfestival ist wegen des verlängerten Lockdowns leider nur digital abrufbar“, sagte FFC-Geschäftsführer Andreas Stein. Vom heutigen 8. bis 31. Dezember werden deshalb die rund 150 Filme, teilweise mit deutschen und englischen Untertiteln, als bundesweit verfügbares Streaming-Angebot gezeigt. „Eine ganz besondere Gelegenheit, das osteuropäische Kino kennenzulernen, neu zu entdecken und zu genießen“, erklärte Programmdirektor Bernd Buder.

Filme aus 15 Themenkreisen

Trotz des fehlenden Publikums haben die FCC-Organisatoren ein anspruchsvolles Filmprogramm zusammengestellt. Über die heimischen Bildschirme können so ab heute Filme von 15 Programmsektionen flimmern. Darunter sind die zwölf Streifen im Wettbewerb Spielfilm, elf kurze Beiträge aus der „Langen Nacht der kurzen Filme“ und acht Filmbeiträge im U-18-Wettbewerb Jugendfilm. Sie alle haben die Chance, einen der Preise im Wert von insgesamt 72.000 Euro und die Skulptur „Lubina“ zu gewinnen. Mit zwölf Filmen im „Spectrum“ sowie 35 Streifen in den Sektionen „Specials“, „Russkiy Den“ und „Polskie Horyzonty“ sowie „Hits“, „Kids im Kino“ und „Heimat/Domownja/Domizna“ gibt es weitere interessante Angebote.

Die „Vorspeise“ auf das digitale Jubiläumsfestival gab es bereits gestern Abend mit der 18. „Lausitzer Filmschau“. Hier wurden ebenfalls im Stream ein Dutzend Filme mit einer Länge von drei bis 20 Minuten von Hobbyfilmern unter anderen aus Hoyerswerda sowie Radibor und Dreikretscham (Landkreis Bautzen), dem Spreewald und Cottbus gezeigt. Über den mit 1.500 Euro dotierten Hauptpreis und den „Sonderpreis der Stiftung für das sorbische Volk“ in Höhe von 1.000 Euro entschied eine dreiköpfige Jury. Ihr gehörten die Schauspielerin und Max-Grünebaum-Preisträgerin des Staatstheaters Cottbus, Laura Maria Hänsel, an, die jetzt am Hans-Otto-Theater in Potsdam spielt; Kurzfilmerin Josephine Heidel aus Forst und der Cottbuser Meto Kjarcmar als Autodidakt der niedersorbischen Sprache. Die Entscheidungen fielen nach Redaktionsschluss; wir werden sie Ihnen zeitnah nachreichen.

Gestreamt werden können die Festivalfilme des 30. Filmfestival Cottbus ab heute bis 31. Dezember unterfilmfestivalcottbus.de