Hoyerswerda
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500 Quadratmeter für 5.000 Meter bis zu 19 Quadratkilometern

Ein riesiges Radler-Wandbild am Elfgeschosser Sanzebergstraße 12 weist den Weg zum künftigen Cottbuser Ostsee.

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Graffiti-Künstler Dirk Hiekel bei der Arbeit am Antlitz der jungen Frau auf dem größten Cottbuser Wandbild in der Sanzebergstraße 12 im Stadtteil Sandow.
Graffiti-Künstler Dirk Hiekel bei der Arbeit am Antlitz der jungen Frau auf dem größten Cottbuser Wandbild in der Sanzebergstraße 12 im Stadtteil Sandow. © Foto: GWC Cottbus

Von Beowulf Kayser

Cottbus. Es dauert zwar noch drei bis vier Jahre, ehe das eigentliche „Objekt der Begierde“ fix und fertig sein wird. Aber die Gebäudewirtschaft Cottbus GmbH (GWC) als größter Wohnungs- und Gewerberaumvermieter des Landes Brandenburg macht jetzt schon „Nägel mit Köpfen“: Am zentralen Knotenpunkt für die neue See-Achse zum künftigen Cottbuser Ostsee (um den nämlich handelt es sich) entsteht hier gegenwärtig im Stadtteil Sandow an einem Elfgeschosser ein großformatiger Hingucker. Auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern soll hier das bisher größte Cottbuser Wandbild auf ein prägendes Zukunftsprojekt der Stadt hinweisen: Aus dem ehemaligen Braunkohlentagebau Cottbus-Nord soll mit dem rund 19 Quadratkilometer Fläche aufweisenden Cottbuser Ostsee der bisher größte künstliche See Deutschlands werden.

„Das Bild zeigt eine junge Frau, die mit dem Fahrrad zum Cottbuser Ostsee fährt“, teilte der Technische Geschäftsführer der GWC, Dr. Sebastian Herke, mit. Von hier aus sind es „nur noch 5.000 Meter bis zum Cottbuser Ostsee“, wird am 30 Meter hohen Giebel des eingerüsteten Hochhauses aufmunternd verkündet.

„Wände schreien nach Hilfe“

Die Sprühdosen und den Pinsel für das große Wandbild schwingt bereits seit anderthalb Jahren der bekannte Cottbuser Graffiti-Künstler Dirk Hiekel. Er ist in Cottbus aufgewachsen und hat sogar einige Zeit mit seiner Oma in dem besagten Sandower Elfgeschosser gelebt. Jetzt geht es für ihn in schwindelerregender Höhe ins Finale. Sobald das Baugerüst gefallen ist, wird das überdimensionale Kunstwerk in voller Schönheit zu sehen sein.

„Manche Wände schreien förmlich nach Hilfe und wollen bemalt werden“, so die Auffassung von Hiekel, der bereits seit seinem 15. Lebensjahr „an der Wand arbeitet“. Auch für die Gebäudewirtschaft Cottbus hat er unter anderen vor drei Jahren bereits ein großes Wandbild gestaltet. Es zeigt im Stadtteil Schmellwitz (Am Doll 8) an einer größeren Hausfläche den Cottbuser Landschaftsmaler Carl Blechen.

Dabei ist Dirk Hiekel allerdings nicht der einzige Künstler, der sich über gestalterische Aufträge betreffs GWC-Häuserfassaden freuen kann. In der Cottbuser Straße der Jugend 30-32 sind bereits seit mehreren Jahren drei Motive der Künstler von Strauss & Hillegart zu sehen, die ein „nach außen gekehrtes Wohnumfeld“ und auch historische Porträts des Fürsten Pückler zeigen.

Die GWC mit rund 130 Mitarbeitern, einem Umsatz von etwa 89 Millionen Euro sowie über 17.000 Wohnungs- und etwa 500 Gewerbevermietungen setzt weiterhin auf „Kunst an Häuserwänden“. Die Farb-Vorräte von Hiekel und Co. werden also keinesfalls austrocknen.

Wenn das Baugerüst fällt, wird das Wandbild mit der zum Ostsee Radelnden samt der Entfernungsangabe in voller Schönheit zu sehen sein.
Wenn das Baugerüst fällt, wird das Wandbild mit der zum Ostsee Radelnden samt der Entfernungsangabe in voller Schönheit zu sehen sein. © Foto: GWC Cottbus