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Abschied von der Adler-Schule – Umzug jedoch erst im Herbst

In Hoyerswerdas Grundschule Handrij Zejler laufen derzeit wesentlich vom Kinderparlament vorbereitete Projekttage.

Von Mirko Kolodziej
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Mathilda, Til und Mathilda waren am Mittwoch wie die anderen Kinder der Grundschule sehr sportlich im Einsatz. Es war wohl das letzte Sportfest Am
Adler.
Mathilda, Til und Mathilda waren am Mittwoch wie die anderen Kinder der Grundschule sehr sportlich im Einsatz. Es war wohl das letzte Sportfest Am Adler. © Foto: Mirko Kolodziej

Hoyerswerda. Mathilda wohnt in Schwarzkollm, ihre Freundin gleichen Namens in Bröthen/Michalken. Beide Mädchen sind derzeit noch Schülerinnen der Handrij-Zejler-Grundschule Am Adler, Klasse 4a. Sie und die anderen 222 Mädchen und Jungen dort hatten am Mittwoch Sportfest mit Weitsprung, Ballweitwurf und 50-Meter-Sprint – absehbar das letzte Mal auf dem Schulgelände an der Dresdener Straße. Denn es steht ein Umzug an.

Eigentlich sollte es schon in den Sommerferien in die umgebaute, ehemalige Stadtrand-Oberschule gehen. Aber Dietmar Wolf von der Bauverwaltung im Rathaus sagt, eine der beauftragten Firmen habe sich nicht an den Zeitplan gehalten. Das bedeute nun einerseits Vertragsstrafe und andererseits Bauverzug, also einen Umzug erst während der Herbstferien.

Doch das Abschiednehmen vom derzeitigen Schulstandort war schon vorbereitet, und zwar in einem längeren Prozess. Am Montag haben daher zwei Projektwochen begonnen. Sie heißen „Die 14 magischen Tage“. Das Sportfest ist Bestandteil. „Wir haben einen Plan erstellt, auf dem alles draufsteht, was wir machen“, erklärt Zweitklässler Til. Genau wie die beiden Mathildas gehört der Junge zum 2019 etablierten Kinderparlament der Schule. Und dieses hat, natürlich unter Mithilfe der Lehrerschaft, das Abschieds-Programm zusammengestellt. „Als Erstes haben wir uns einen Namen überlegt“, berichtet Mathilda Nummer eins. „Und dann haben wir Zettel zur Ideensammlung ausgeteilt“, ergänzt Mathilda Nummer zwei. Danach gab es Sitzungen mit Schulleiterin Petra Schenk und Schulassistentin Kristin Salowsky sowie eine Abstimmung zum Programm. So sind nun zum Beispiel zwei Fußball-Turniere sowie Besuche im Kino, im Lausitzbad, auf der Kinder- und Jugendfarm sowie im Schloss Komponenten der magischen Tage.

Die Kinder haben nicht nur die Einrichtungen selbst angeschrieben, um Termine zu vereinbaren, sondern auch bei Firmen um Unterstützung gebeten. Der Schulförderverein hat dabei geholfen, die vor allem für die Eintrittsgelder nötigen Finanzmittel zusammen zu bekommen.

Für Mathilda und Mathilda ist die Zeugnisausgabe in der kommenden Woche der Abschied nicht nur aus der Dresdener Straße, sondern auch jener von der Grundschule an sich. Die Mädchen sind ab August Gymnasiastinnen. Allerdings werden jeweils Geschwister-Kinder mit umziehen. Til freut sich auf den Wechsel an den Stadtrand. „Unsere jetzige Schule ist ja schon sehr alt“, sagt der Junge. Aus seiner Sicht ist das völlig korrekt. Die damalige POS Gustav Mertin wurde 1985 eingeweiht.

Sanierung und Umbau am künftigen Standort der Handrij-Zejler-Schule erlauben betreffs Ausstattung und Gestaltung ein Schulhaus auf dem Stand der Zeit. Der Sorbisch-Schwerpunkt im Unterricht etwa soll nicht nur erhalten bleiben, sondern noch sichtbarer werden. Die Farbgebung im Gebäude orientiert sich nämlich an der sorbischen Trikolore. Mathilda und Mathilda berichten, dass man ab dem Herbst anders als Am Adler trockenen Fußes von der Schule in die Sporthalle gelangt und dass in Zukunft jedes Kind eine Einzel-Unterrichtsbank besetzen wird. Diese lassen sich besser gruppieren als die üblichen Doppel-Tische. Etwas skeptisch sind die Mädchen nur in Hinsicht auf eine Platzfrage: Denn die Klassenräume werden merklich kleiner sein als bisher gewohnt.