Hoyerswerda
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Am Sonntag wird’s im Pokal heiß – nächste Woche gilt’s in Cossebaude

Am 13./14. August startet die Fußballlandesklassensaison 22/23. Heute: Hoyerswerdaer FC (HFC)

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© Symbolfoto: Werner Müller

Von Werner Müller

Der HFC beendete die letzte Saison als Meister der Kreisoberliga und gleichzeitig als Pokalsieger. Mehr geht nicht, was die sportliche Bilanz betrifft. Das Team aus dem Jahnstadion spielt nach vielen Jahren der sportlichen Bedeutungslosigkeit endlich wieder in der Landesklasse Ost und geht als Aufsteiger eine neue Herausforderung an. Wir sprachen dazu mit Trainer Stefan Hoßmang, der seit Sommer 2020 für das Team verantwortlich ist.

Meister und Pokalsieger, somit Doublegewinner – eine sehr erfolgreiche Saison liegt hinter Euch. Wie bewertest Du das abgelaufene Jahr?

Es war ein Jahr, wie man es sich wünscht. Alle, die Mannschaft, das Betreuer-/ Trainerteam und unser Vorstand, haben unheimlich viel investiert, um dies zu erreichen. Die Mannschaft selbst ist als Team zusammengewachsen und präsentiert sich als solches, sowohl in der Kabine, auf dem Spielfeld und auch außerhalb davon. Das war die Basis für das, was erreicht wurde – und der eigentliche Erfolg!

Auffällig ist, dass sich die Mannschaft ausschließlich aus Spielern unserer Region zusammensetzt und vor allem Spielern, die im Nachwuchs des HFC ausgebildet worden sind.

Das große Plus des Vereins ist seine Nachwuchsarbeit. Das war schon zu meiner aktiven Zeit hier so. Es ist schön zu sehen, dass sich junge Spieler im Team etabliert haben und echte Leistungsträger sind. Auch unsere Neuzugänge im letzten Sommer (die beiden „Hossis“ und Silvio Liebe) haben bereits im Nachwuchs hier Fußball gespielt. Unser Weg, der Weg des Vereins kann nur über diese Schiene laufen, genau auf solche Spieler zu setzen.

Ihr geht quasi mit dem Aufstiegskader und relativ wenig personellen Veränderungen die neue Saison in der Landesklasse Ost an. Waren größere Veränderungen nicht gewünscht? Welche Spieler sind nicht mehr dabei?

Zunächst bin ich froh, dass die Mannschaft im Wesentlichen zusammen geblieben ist. Das ist nicht selbstverständlich. Bei Marcel Quander war bereits früh klar, dass er uns als Spieler nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Auch Bashek Dawara wollte aus privaten Gründen eine Veränderung. Oliver Göschick steht jetzt als Co-Trainer auf der „anderen Seite“. Unsere Neuzugänge Benjamin Müller, Thomas Kutscher (beide SV Zeißig) und Mehmet Celik (zuletzt Deutschbaselitz), die bereits Landesklasse-Erfahrung mitbringen, werden uns mit Sicherheit weiterhelfen. Zudem hatten wir Gespräche mit Spielern, die ich sehr gern bei uns gesehen hätte. Aus unterschiedlichen Gründen hat es leider nicht gepasst.

Du hast es gerade erwähnt. Oliver Göschick ist neuer Co-Trainer. Dein jahrelanger Partner Jiri Krohmer ist nicht mehr mit an Bord. Was ist passiert?

Jiri Krohmer hat sehr großen Anteil an dem, was die letzten zwei Jahre hier passiert ist. Er wohnt und arbeitet in Bautzen und hatte die Möglichkeit, als A-Jugendtrainer bei Budissa Bautzen einzusteigen. Diese Möglichkeit hat er genutzt. Demzufolge werden Oliver Göschick und Benjamin Hoßmang als Co-Trainer in der neuen Saison Verantwortung übernehmen.

Der Kader steht. Die Vorbereitungszeit war relativ kurz gewesen. Woran habt Ihr gearbeitet?

Die Pause war ja nicht so lange. Zwischen dem Pokalfinale und dem Trainingsauftakt lagen gerade einmal 18 Tage. Von der körperlichen Fitness haben die Spieler nicht allzu viel verloren. Wir versuchen generell, viel über intensive Spielformen an der fußballerischen Fitness zu arbeiten und taktische Inhalte zu vermitteln. In der neuen Saison als Aufsteiger wird es sicherlich sehr wichtig sein, defensiv kompakt und aktiv zu verteidigen, im Spielaufbau fehlerfrei zu agieren und im Offensivspiel unsere Chancen noch effektiver zu nutzen.

Wie lief die Vorbereitung?

Die Testspiele haben schon einiges aufgezeigt, klar. In unserem Offensivspiel hatten wir schon viele gute Momente und Situationen. Die erzielten Tore belegen dies. Was die Spiele ebenso aufgezeigt haben, ist, dass wir bis zum Abpfiff konzentriert verteidigen müssen (beim SV Oberland gab es beim 7:4-Sieg des HFC nach 7:1-Führung in der Schlussviertelstunde drei Gegentreffer) und uns im Spielaufbau nicht so einfache Fehler leisten können wie am letzten Wochenende gegen den SV Döbern (das Spiel endete 8:4) und den FC Dresden (da gab’s eine 0:1-Niederlage).

Am Sonntag, dem 7. August, startete Ihr um 14 Uhr im Sachsenpokal beim LSV Friedersdorf (Kreispokalsieger Oberlausitz). Eine Woche später ist Punktspielauftakt in Cossebaude. Welches Ziel habt Ihr Euch gesteckt?

Ziele sind sicherlich wichtig und richtig. Im Fußball ist man aber von vielen Faktoren abhängig. Gerade im Amateurbereich. Verletzungen, andere Gründe von Abwesenheiten können immer dazu führen, dass nicht alles wunschgemäß abläuft. Zudem weiß kein Mensch, was uns in diesem Herbst wieder mit Corona ereilt. Egal, was ist: ein Ziel sollte es immer sein, Woche für Woche fleißig und sehr gut zu trainieren und jedes Spiel gewinnen zu wollen. Mit dieser Herangehensweise ist viel möglich.

Du hast drei Wünsche zum Abschluss frei. Welche sind das?

Dass alle Spieler verletzungsfrei und wir alle gesund bleiben. Dass die Vereine in und um Hoyerswerda miteinander und nicht gegeneinander arbeiten und somit den Fußballsport in Zukunft weiter voranbringen. Und dass viele Fußballinteressierte wieder den Weg ins Jahnstadion zu unseren Spielen finden. Die Mannschaft hat es sich einfach mit ihrem Auftreten in der letzten Saison verdient, vor mehr Zuschauern zu spielen.