Hoyerswerda
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Bisher keine Antwort aus Dresden

Eine Familie aus Hoyerswerda ärgert sich über den Umgang mit den Corona-Inzidenz-Werten und hat deswegen nicht nur dem Ministerpräsidenten geschrieben.

Von Ralf Grunert
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© Symbolfoto: SZ Archiv

Hoyerswerda. Ihre Enttäuschung mit der Politik in Corona-Zeiten hat Familie Gruhn aus Hoyerswerda in Schreiben an Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, an Staatsministerin Petra Köpping und an den Bautzener Landrat Michael Harig kundgetan. Insbesondere ärgert sie der Umgang mit den Inzidenz-Werten und die praktizierte Impftätigkeit. Gerade bei der Inzidenz liegt Hoyerswerda schon lange unter der des Kreises. „Wir haben als Arbeitsort, Schulstandort, Kultur-, Sport- und Einkaufszentrum für das Umland eine maßgebende Aufgabe“, heißt es im Schreiben von Familie Gruhn an den Ministerpräsidenten, in dem sie beklagen: „Durch die Bundesnotbremse sind alle Aktivitäten nochmals eingeschränkt worden, da der Landkreis eine hohe Inzidenz hat.“

Den Bautzener Landrat kontaktierten Gruhns per E-Mail, in der sie unter anderem schreiben: „Warum müssen bei uns in Hoyerswerda 32.000 Einwohner bei einer Inzidenz von etwa 47 (zum Zeitpunkt des Schreibens an den Landrat am 5. Mai - Anm. d. Red.) unter den (von der Bundes-Notbremse) erschwerten Bedingungen leben? Warum wird nicht in den Orten mit hoher Inzidenz die Impftätigkeit forciert, damit der Landkreis von den vielen Infizierten herunter kommt?“

Keine Betrachtung auf Stadtebene

Während es aus Dresden bislang keine Reaktion gab, erhielt Familie Gruhn nur wenige Tage später aus dem Landratsamt Bautzen eine Antwort-E-Mail. „Sie sprechen Themen an, die nicht in der Verantwortung des Landkreises liegen“, erklärte Tobias Schilling als Fachreferent des Landrates in dessen Auftrag. „Die Regelungen des Freistaates und der Bundesregierung beziehen sich auf die Infektionslage (Inzidenz) des jeweiligen Landkreises. Eine Betrachtung auf Stadtebene ist ausgeschlossen. Es ist in einem Flächenlandkreis mit komplexen Verflechtungen in der Arbeitswelt und auch bei den Schuleinzugsgebieten zudem nicht sinnvoll.“ Außerdem wies Tobias Schilling darauf hin, dass die Corona-Schutz-Impfung nicht durch den Landkreis vorgenommen werde. „Wir haben lediglich eine Sporthalle für das Impfzentrum zur Verfügung gestellt.“