Hoyerswerda
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Deutscher Meister kommt aus Keula

Nach dem Landesmeistertitel ist Lukas Koplanski auch erster Bundessieger der Klempner.

Von Juliane Mietzsch
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Klassenlehrer Thomas Koch, der Fachpraxis und Fachtheorie unterrichtet, Lukas Koplanski und Wilko Schirp (v.l.), der im Prüfungsausschuss für Klempner ist und die praktische Prüfung abgenommen hat.
Klassenlehrer Thomas Koch, der Fachpraxis und Fachtheorie unterrichtet, Lukas Koplanski und Wilko Schirp (v.l.), der im Prüfungsausschuss für Klempner ist und die praktische Prüfung abgenommen hat. © Foto: privat

Wittichenau. Aus dem Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks geht Lukas Koplanski, der aus Keula stammt, als einer von 95 Bundessiegern hervor. Unter dem Titel „Profis leisten was“ (PLW) findet jährlich in allen über 130 Gewerken dieser Vergleich statt. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks möchte damit „die Öffentlichkeit für die Bedeutung der Ausbildungsleistungen des Handwerks sensibilisieren“, wie es auf der Website heißt.

Ende Juni hat Lukas Koplanski, der in den vergangenen 3 Jahren das Berufsbildungszentrum Meiningen besuchte, seine Lehre abgeschlossen. Mit 94,5 von hundert möglichen Punkte absolvierte er diesen Teil. Das Gesellenstück ist eine Fallrohrklappe aus Kupfer. Das Ergebnis der Prüfung war somit „sehr gut“. Daraufhin folgte die Einladung zu den Sächsischen Meisterschaften. „Es war schnell klar, dass sich nicht viele für die Sachsenmeisterschaft anmelden“, so der Wittichenauer. Er war der einzige Teilnehmer, denn mindestens ein „gut“ (81 Punkte) muss in der Praktischen Prüfung erreicht werden. Dann wäre es normalerweise zu einem Wettstreit auf Landesebene gekommen, bei dem sich alle Qualifizierten messen und ähnlich, wie bei der Abschlussprüfung, ein Werkstück in einer bestimmten Zeit anfertigen. Als automatischer Sieger der Landesmeisterschaft wurde er dann zum Bundeswettbewerb weitergeleitet. Jedes Bundesland schickt einen Vertreter je Gewerk.

Auch der Bundesvergleich konnte nicht wie gewohnt stattfinden. Und so wurden die Platzierungen anhand der Noten der praktischen Prüfungsteile der Gesellenprüfung ermittelt. Die Punktzahl beim sogenannten „Kundenauftrag“ war das Bewertungskriterium. Hinter Lukas Koplanski als sächsische Vertretung landeten die Gesellen aus Bayern und Baden-Württemberg. In diesen Bundesländern hat der Beruf eine stärkere Tradition und ist weiter verbreitet, weiß Lukas Koplanski. Daher freut er sich umso mehr, sich gegen diese Länder durchgesetzt zu haben.

Die entsprechende Schlussfeier wurde am 5. Dezember als Livestream online abgehalten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kommt in einer Ansprache zu Wort: „Sie können stolz auf sich sein. Was Sie mit der Kraft Ihrer Hände, mit Ihrer Kreativität geschaffen haben – das ist außergewöhnlich. Das ist herausragend. Das ist spitze.“

Lukas Koplanski kann sich nun Erster Bundessieger der Klempner nennen. „Ich hab mir schon Chancen ausgemalt, aber unter allen Bundesländern der Beste zu sein – das kam überraschend“, sagt er heute. „Auch mein Chef war sehr begeistert.“ So eine Auszeichnung gab es in dem Betrieb bisher noch nicht. Der 21-Jährige ist seit dem Ausbildungsbeginn bei der Firma Bathow Dach GmbH in Straßgräbchen tätig. Er ist dankbar für die gute Unterstützung und vor allem die Zeit, die zur Prüfungsvorbereitung eingeräumt wurde. Er bedauert, dass der Bundeswettbewerb nicht stattfinden konnte, denn „es wäre wirklich interessant, wer im direkten Vergleich der Beste ist“. Ein Dank gilt auch seinem Vater, in dessen Firmenwerkstatt er stets üben konnte, wie Lukas Koplanski verrät. Weiterhin kann er „jedem nur empfehlen, nach dem Abitur eine Lehre im Handwerk zu machen.“