Hoyerswerda
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Die Handballfamilie steht fest zusammen

Jüngst veröffentlichten wir einige Zeilen zum Handball- Saison-Abbruch. Heute geht’s um den Verein LHV Hoyerswerda.

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Conni Böhme, LHV-Hoyerswerda-Chef-Coach – hier bei einem 33:27 gegen die HSG Neudorf Döbeln gewonnenen Sachsenliga-Spiel im September 2019. Momentan gilt es, andere Siege zu erringen.
Conni Böhme, LHV-Hoyerswerda-Chef-Coach – hier bei einem 33:27 gegen die HSG Neudorf Döbeln gewonnenen Sachsenliga-Spiel im September 2019. Momentan gilt es, andere Siege zu erringen. © Archivfoto: Werner Müller

Von Werner Müller

Hoyerswerda. Die Handball-Saison in Sachsen ist corona-bedingt zu Ende – mit Ausnahme (vielleicht) des Pokalwettbewerbs. Wir sprachen mit Conni Böhme, Chefcoach der Sachsenliga-Handballer des LHV (Lausitzer Handball-Vereins) Hoyerswerda.

Conni – wie ist die Situation beim LHV?

Wie bei allen anderen Amateur-Sportvereinen auch ist bei uns seit Ende Oktober kein Trainings- und Spielbetrieb mehr möglich. Wir hoffen, damit auch unseren Beitrag zu leisten, die Ausbreitung von Corona zu verhindern. Natürlich fehlt uns und allen Vereinsmitgliedern das Sporttreiben – gerade weil Sport ein guter „Gesundheitsschutz“ ist. Ich befürchte, dass der Bewegungsmangel der bei vielen Kindern ja leider schon auftritt, sich noch mehr verschärft hat.

Wie wirkt sich das auf die Mannschaft und den gesamten Verein aus?

Das „Sporttreiben“ im Team steht still, im Prinzip gibt es kein Vereinsleben. Das vermissen alle am meisten: einfach mal jemand in der Halle zu treffen und ein Schwätzchen zu halten. Auch unsere tollen Fans vermisse ich sehr. Die Vereinsführung und ich haben dennoch ordentlich zu tun – es gilt, alle Pläne und Maßnahmen den aktuellen politischen Entscheidungen anzupassen. An dieser Stelle möchte ich, auch in Absprache mit unserem Präsidenten Jürgen Schröter, einen großen Dank aussprechen: an unsere fantastischen Sponsoren, die uns in dieser auch für sie schweren Zeit ihre Treue halten – und an unsere tollen Vereinsmitglieder, die jetzt eben nicht ihre Mitgliedschaft kündigen, sondern zu ihrem LHV stehen. Das macht mich richtig stolz, Teil dieser Handballfamilie zu sein. Dazu planen wir im Sommer als Dankeschön ein kleines Vereinsfest.

Was habt ihr getan, um die Sportler zu motivieren, dabei zu bleiben?

Bei der Ersten Männer hatten wir eine Lauf-Challenge ausgerufen. Seit November haben wir 1.200 Kilometer zurückgelegt, was für zwölf Teilnehmer ordentlich ist. Seit Anfang Februar müssen die Männer ihre individuelle Vorbereitung durchziehen. Dafür erhalten sie von mir immer eine athletische Vorgabe und unser Gary (Biele), der ja als Crossfit-Trainer arbeitet, kümmert sich um den Kraft-Teil. In den Jugendmannschaften haben die Trainer verschiedene Challenges ausgerufen. Bei meiner D-Jugend etwa haben wir jetzt sechs Aufgaben hinter uns; die Jungs führen 4:2 gegen ihre Trainer. Bei der letzten Aufgabe ging es darum, Punkte bei Hausarbeiten zu sammeln – was natürlich auch die Eltern gefreut hat.

Wie kann das kontrolliert werden?

Die Läufe werden mit verschiedenen Trackern aufgenommen und dann an mich gesandt. Wir wollen zudem ein gemeinsames Online-Training absolvieren – so sehen wir uns alle wenigstens auch mal wieder. Im Nachwuchsbereich sind es vor allem die Eltern, die hier die „Co-Trainer“ Funktion wahrnehmen und uns die gesammelten Punkte übermitteln.

Worauf hoffst Du persönlich?

Darauf, dass es Deutschland schnell gelingt, jedem, der es möchte, ein Impfangebot zu machen. Ich werde dies sofort annehmen, um mich und meine Mitmenschen zu schützen. Ich hoffe, dass die Normalität in unserem täglichen Leben dann langsam wieder einzieht. Für den Verein wünsche ich mir, dass wir auch zukünftig wirtschaftlich gesund dastehen können, was beinhaltet, dass unsere Sponsoren uns weiter in dem Umfang unterstützen und auch sie gut durch diese Pandemie kommen. Daher möchte ich alle Hoyerswerdaer aufrufen: Bitte unterstützt mit euren Einkäufen, Besorgungen oder Verträgen die einheimischen Unternehmen, denn sie sind das Rückgrat unseres Amateursportes hier vor Ort, nicht nur im Handball! Und natürlich hoffe ich, alle Handballfans bald wieder zu sehen – ich vermisse euch alle!