Von Jost Schmidtchen
Spremberg. Es war im Herbst 1989, als acht Gleichgesinnte die „Weskower Blasmusikanten“ gründeten. Alle hatten eine musikalische Ausbildung. Von den Gründungsmitgliedern sind heute noch drei dabei. Begonnen hatte alles in der Garage von Thoralf Simmang im Spremberger Ortsteil Weskow. Die Musikanten hatten das Ziel, eigenständige Musik zu machen, die den Leuten gefiel und auch heute noch gefällt.
Das ist die traditionelle Blasmusik, wobei man von Anbeginn den Blick besonders auf die böhmische Blasmusik richtete. Thoralf Simmang managte die Kapelle viele Jahre lang. Mit der politischen Wende hatte die Gründung der Kapelle allerdings nichts zu tun. „Wir haben uns in einer Zeit gefunden, in der uns die Ereignisse schließlich überrollten“, sagt Thoralf Simmang und schmunzelt, weil er dazu nicht das erste Mal befragt wurde. „Unser Motto war ,Blasmusik zu jeder Zeit’ und in der neuen Zeit war die Nachfrage nach dieser Musik genauso groß wie zuvor“, sagt er. Nach 35 Jahren sind die „Weskower Blasmusikanten“ lausitzweit gefragt. Die Auftrittsorte sind nicht nur die heimische Region, sie reichen von Kamenz bis in den Spreewald.
Erster musikalischer Leiter war Herbert Latte, der vom damaligen Militärorchester Löbau kam. Somit wurde die Musik der „Weskower Blasmusikanten“ sehr schnell professionell, was der weiteren künstlerischen Profilierung sehr dienlich war. Neue Musiker kamen hinzu – und seit nunmehr 20 Jahren ist Gunter Balko der musikalische Leiter der Kapelle. Er war über 40 Jahre Soloklarinettist beim MDR-Sinfonieorchester Leipzig und konnte sogar seine Tochter Semeli als Gesangspartnerin für die „Weskower Blasmusikanten“ motivieren. Als examinierte Sängerin ist sie heute dankbar für zehn Jahre Blasmusikluft. Weitere musikalische Orientierungen taten sich auf, als Hans-Günter Bartusch, einst Sänger im Chor der Deutschen Staatsoper Berlin, ebenfalls in die Lausitzer Heimat zurückkehrte. Inzwischen haben sich die „Weskower Blasmusikanten“ ein breitgefächertes und anspruchsvolles Repertoire erarbeitet. Dazu gehört auch klassische Musik, wie sie beispielsweise bei den nun schon traditionellen jährlichen Weihnachtskonzerten in den Kirchen in Spremberg und Wittichenau dargeboten wird.
Im Jahr 2009 hat Andreas Nothnick die Leitung der Bläser übernommen. Er sagt, trotz aller Erfolge: „Schuster bleib bei deinen Leisten“. Das scheint völlig richtig, denn die traditionelle Blasmusik bleibt die wichtigste, weil auch vom Publikum gewünschte Musik. Die Auftritte sind seit 35 Jahren geblieben: Begleitung der Zamperer, Karnevalisten, Dorffeste, Frühschoppen, Firmenjubiläen und natürlich als Höhepunkt beim Spremberger Heimatfest - wie auch am 11. August. Um 16.30 Uhr werden die Weskower Blasmusikanten beim festlichen Jubiläumskonzert auf der Hauptbühne ihr Können beweisen.