Von Werner Müller

Hoyerswerda. Vor nunmehr 25 Jahren wurde der Lausitzer Handballverein, der LHV, aus der Abteilung Handball des ESV Lok Hoyerswerda heraus gegründet. Dessen erster Präsident war Klaus Scholz. Ab 2013-2016 war Jürgen Schröter Schatzmeister des Vereins und ist seit 2016 dessen Präsident. Wir ließen mit ihm ein Vierteljahrhundert Handballgeschichte Revue passieren.

Jürgen – wie begann alles?

Anfang 1949 begann die Geschichte des Handballsports in Hoyerswerda mit dem ersten organisierten Spielbetrieb in der „Sportgemeinschaft Kreisrat“. Später schlossen sich die Handballer der am 12. Juni 1949 gegründeten Betriebssportgemeinschaft Lokomotive Hoyerswerda als Sektion Handball im männlichen Bereich an. 1962 wurde der Aufstieg in die Bezirksklasse geschafft, 1964 der Aufstieg in die Bezirksliga. 1965 erfolgte die Gründung des Trainingsleistungszentrums. Ein Höhepunkt war 1987 der Aufstieg in die DDR-Liga, aber das war leider nur für ein Jahr von Dauer. Nach der Wende wurde daran angeknüpft. 1994 wurde der Aufstieg in die Oberliga Sachsen gefeiert, in der zwischen 1995 und 1997 jeweils zweite und dritte Plätze gelangen. Hervorzuheben ist, dass Siegfried Wegner als Trainer diese Entwicklung maßgebend mitgestaltet hat. Auch im Kinder- und Jugendbereich wurden herausragende Ergebnisse erzielt. So gewann unter anderem die D-Jugend 1980 den DDR-Vizemeister-Titel, was die C-Jugend mit der Erringung des DDR-Meistertitels noch übertrumpfte.

Aber nun bitte zur etwas jüngeren, der eigentlichen Geschichte des LHV.

Vor 25 Jahren, also 1997, gründete sich die Sektion Handball aus der BSG Lokomotive Hoyerswerda aus – und das war die Geburtsstunde des heutigen Vereins Lausitzer Handballverein Hoyerswerda (LHV). Der neue Verein konnte damals sofort sportliche Erfolge erzielen. Die 1. Männermannschaft schaffte bereits 1998 den Aufstieg in die Regionalliga. In den folgenden Jahren wurden Staffel-Ergebnisse zwischen Platz 2 bis 8 erzielt. Aber zeitweilige Vorstellungen, das Ziel 2. Bundesliga anzustreben, mussten begraben werden. Bis 2003 wurde die Regionalliga gehalten; 2004 musste der Weg in die Oberliga Sachsen angetreten werden. Bis zum Jahr 2010 wurden Plätze zwischen 2 und 8 erzielt. 2011 gelang der Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga, aber im Jahr 2014 musste der Wieder-Abstieg in die Oberliga Sachsen hingenommen werden. In den folgenden Spielzeiten kam der LHV immer unter den ersten fünf Mannschaften der Zwölfer-Staffel an.

Wie viele Präsidenten hatte der Verein bisher?

Seit der Gründung des Vereins haben sich insgesamt sieben Präsidenten mit ihren Vorständen den Anforderungen gestellt. Genannt seien stellvertretend hier der Gründungspräsident und das heutige Ehrenmitglied Klaus Scholz, ferner der leider bereits verstorbene Frank-Dieter Zeitz, der jetzige Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh sowie der Schulleiter des Leon-Foucault-Gymnasiums, Uwe Blazejczyk, und Robert Widera. Seit 2016 darf ich diesen Verein führen.

Was ist das Besondere am LHV?

Der LHV Hoyerswerda ist ein reiner Handballverein im männlichen Bereich mit circa 200 Mitgliedern, davon etwa 140 aktive Spieler. Über 45 % der Mitglieder sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre. Im laufenden Spielbetrieb agiert die 1. Mannschaft in Sachsenliga und Sachsenpokal, die Zweite spielt in der Ostsachsenliga und im Sachsen- sowie Bezirkspokal. Die 3. Mannschaft nimmt nur am Pokalgeschehen des Westlausitzpokals teil und trägt Freundschaftsspiele aus. Die B-, D- und C-Jugend spielen in der Sachsenliga; die E- und F-Jugend treten in der Westlausitzliga an.

Wer unterstützt den Verein in besonderer Weise?

Zuerst denke ich da ich an unsere Sponsoren und Förderer, ohne die kein Sportbetrieb möglich wäre. Unsere Hauptsponsoren sind die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda GmbH, die Ostsächsische Sparkasse Dresden, das Freiberger Brauhaus AG und die Autohaus Elitzsch GmbH. Weitere 44 Unternehmen unterstützten den Verein mit finanziellen Mitteln oder Sachleistungen und tragen zum finanziellen Gerüst des Vereins bei. Ihnen allen sei an dieser Stelle ein herzliches „Dankeschön“ gesagt!

Was plant der LHV für die Zukunft, speziell mit der „Ersten“?

Wir wollen in der Sachsenliga ganz oben mitspielen. Wenn es sportlich möglich ist, wollen wir aufsteigen in die Mitteldeutsche Oberliga.

Worin seht Ihr Eure Hauptaufgabe?

Uns liegt Handball in allen Altersklassen am Herzen. Wir orientieren uns, gemeinsam mit den Sponsoren und allen anderen Förderern, 100%ig auf den leistungsorientierten Handball. Ganz stolz bin ich auf unsere Trainer im Verein, die echte Hobbyidealisten sind, die das nicht für Geld, sondern aus Liebe zum Handballsport machen. Wichtig ist uns auch die Erhaltung der Eigenständigkeit des Vereins. Wir streben keinen Großverein mit vielen Abteilungen an. In unserem Fokus steht auch die Gewinnung weiterer Mitglieder für den Verein, etwa durch die Aufnahme von Kindern im Rahmen der VBH- (Versorgungsbetriebe-Hoyerswerda-) Grundschul-Liga in Zusammenarbeit mit den vier Grundschulen der Stadt Hoyerswerda sowie mit dem Léon-Foucault-Gymnasium bezüglich der dortigen Sportklassen.

Wo holt Ihr Euch den Nachwuchs für die 1. Mannschaft her?

Wir konzentrieren uns da auf Spieler der Region und in besonderer Weise auf unseren eigenen Nachwuchs. Wir spielen ohne Ausländer, die nur „für teuer Geld“ zu haben wären.

Die 25-Jahr-Feier am Sonnabend – ehemalige LHV-Stars spielen in einem Turnier

Am Sonnabend, dem 2. Juli, feiert der LHV Hoyerswerda sein 25-Jahr-Jubiläum. Bei freiem Eintritt sind Handballbegeisterte, Fans, Freunde, Gönner und Familien von 10 bis 15 Uhr eingeladen – in die Halle des BSZ (Berufliches Schulzentrum) „Konrad Zuse“ im Hoyerswerdaer WK X an der Käthe-Kollwitz-Straße 5 – die Spielstätte des Vereins.

Höhepunkt ist ein Männer-Handball-Turnier, an dem folgende Mannschaften teilnehmen:
– 1.: ehemalige LHV-Handballer
– 2.: LHV 2. Männer
– 3.: LHV 3. Männer
– 4.: eine „Generationenmannschaft“ des LHV, in der Großväter, Väter, Söhne, Brüder, Onkel, Neffen ... aktiver Handballern stehen.

Star-Gäste: Viele ehemalige Handballer haben zugesagt – wie zum Beispiel Florian Pfeiffer, Robert und Nick Widera, Thomas (Kaiser) Gasterstädt, Michael Haier, Nico Pollack, Roy Kalweit, Mirko Korn, Heiko Burmeister und Sohn, Malik Reimann, Max Kastner und Reik (Pawlizki) Rosenkranz ...

Im Rahmenprogramm geplant sind Aktivitäten für die Kinder und den Handballnachwuchs. Es gibt Verpflegung über die Grillstation und einen Getränkewagen. Das Kinderland Böhm ist mit Attraktionen dabei.

Vorab-Fazit des LHV: „Wenn ihr einige ehemalige Lok-/LHV-Recken mal wieder in Aktion sehen wollt oder ein Teil unserer großen Handballfamilie seid – kommt vorbei! Wir freuen uns auf euch. Sport frei!“ (red/LHV/JJ)