Hoyerswerda
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Er kam während der Eiszeit in die Lausitz

Ein Findling aus Vulkangestein ist das Herzstück der neuen Urnengemeinschaftsanlage auf dem Friedhof in Burgneudorf.

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Die Urnengemeinschaftsanlage auf dem Friedhof in Burgneudorf ist so gut wie fertiggestellt. Die abschließende Bepflanzung soll im Herbst erfolgen. Foto: Horst Kruscha
Die Urnengemeinschaftsanlage auf dem Friedhof in Burgneudorf ist so gut wie fertiggestellt. Die abschließende Bepflanzung soll im Herbst erfolgen. Foto: Horst Kruscha © Foto: Horst Kruscha

Von Horst Kruscha

Spreetal. Was lange währt, wird gut: Nun hat auch Burgneudorf auf dem Friedhof eine Urnengemeinschaftsanlage. Da staunten viele Einwohner bei der Frühjahrsbepflanzung der Gräber, als Mitte Mai plötzlich ein Findling auf dem Friedhof stand. Wochen später erfolgte die Einfassung mit Granitsteinen. Zehn steinerne Namenstafeln sind im Rondell gesetzt. Vervollständigt werden soll die Anlage im Herbst mit einer spiralförmigen Bepflanzung um den Stein durch eine Grünanlagenpflegefirma.

Ortsvorsteher Hardy Kruscha erinnert sich noch daran, als im September 2014 eine neue steinerne Gedenktafel, die vorherige Tafel aus Bronze war verschwunden, am Denkmal eines verunglückten Feuerwehrmannes an der Straße von Burghammer nach Burgneudorf enthüllt wurde. Damals schwebte den Ortsvorstehern von Burghammer und Burgneudorf, dem Spreetaler Bürgermeister und dem Steinmetzmeister Marcel Müller von Israel Grabmale die Vision von Gemeinschaftsurnenanlagen auf einigen Friedhöfen der Gemeinde vor. „Das war die Geburtsstunde dieses Vorhabens“, erinnert sich Hardy Kruscha noch heute.

Die finanzielle Situation in der Gemeindekasse lies es lange nicht zu, diese Pläne umzusetzen. In den Ortschaften war man allerdings nicht untätig, es sind Entwürfe und Gestaltungsvarianten besprochen worden. In Burghammer wurde das sogar in einer Einwohnerversammlung diskutiert.

Mit dem Bau und der steinmetz-künstlerischen Gestaltung ist Israel Grabmale Hoyerswerda beauftragt worden, ein Unternehmen mit der nötigen fachlichen Kompetenz, das schon einige Anlagen in Hoyerswerda und der Umgebung gestaltet hat. Für die Wege- und Erdarbeiten ist der in Spreetal ansässige Hausmeister- und Dienstleistungsservice Ebeling eingebunden. Die erste Anlage entstand im Herbst 2021 im Ortsteil Burghammer.

Was den Findling in Burgneudorf betrifft, so wird gerätselt, ob es sich bei dem rot schimmernden Stein um roten Granit handelt? „Dieser Stein ist ein Orthogneis, gefunden im Tagebau Jänschwalde“, so die Auskunft von Martina Rohrmoser-Mueller, der Inhaberin von Israel Grabmale. Sie lässt auch wissen, dass dieses Gestein vulkanischen Ursprungs ist, in der Eiszeit von Skandinavien in die Lausitz bewegt wurde.

Von der Gemeindeverwaltung Spreetal ist zu erfahren, dass die nächste Urnengemeinschaftsanlage auf den Friedhof im Ortsteil Burg entstehen soll.