Fahrstuhldefekt im Lausitz-Tower wird für die Bewohner zur Geduldsprobe

Hoyerswerda. Das Hochhaus Stadtpromenade 11 ist durch die vor Jahren erfolgte Aufstockung mit Dachterrasse und Aussichtspunkt das höchste Gebäude in Hoyerswerda. Ein Fahrstuhl ermöglicht den Bewohnern das komfortable Erreichen ihrer vier Wände bis hoch zur elften Etage. Sofern der Fahrstuhl funktioniert, versteht sich.
Seit Donnerstag ist das nicht mehr der Fall. Was für die überwiegend älteren und teilweise auch körperlich eingeschränkten Mieter ein echtes Problem ist, wie eine Bewohnerin des Hauses am Montagvormittag am TAGEBLATT-Telefon schilderte. Sie selbst ist ebenfalls nicht mehr so gut zu Fuß und auf den Fahrstuhl angewiesen, will sie das Haus verlassen. Am Donnerstagabend bemerkte sie, dass der Fahrstuhl nicht funktioniert. Per Anruf bei der Aufzugsfirma erhielt sie die Auskunft, dass bereits ein Monteur vor Ort gewesen sei und sich um die Reparatur kümmern wolle. Die Hoffnung, dass das am Freitag passieren würde, platzte. Vielmehr erhielt sie die Auskunft, dass der Fahrstuhl stillgelegt sei und frühestens am Montag mit einer Reparatur gerechnet werden könne. So mancher Mieter war damit übers Wochenende an seine Wohnung gefesselt. Mitarbeiter der Pflegedienste, die häufig im Haus unterwegs sind, waren ebenso wie die noch mobilen Mieter des Lausitz-Towers zum Treppensteigen verurteilt. Was die Anruferin ebenso vermisste wie den funktionierenden Fahrstuhl war eine Information zum Sachstand durch die Wohnungsgesellschaft Hoyerswerda (WH). Als Vermieterin habe diese eine Fürsorgepflicht, findet sie.
Wie am Montag auf Nachfrage von Pressesprecher Christian Frank zu erfahren war, seien WH-Mitarbeiter am Donnerstag just in dem Moment vor Ort gewesen, als sich der technische Defekt an einem Kugellager der Umlenkrolle am Aufzug ereignete. Der war mit einem lauten Knall verbunden, wurde berichtet. „Wir sind sehr unglücklich über diesen Materialschaden. Glücklicherweise sind keine Personen geschädigt worden“, so Christian Frank, der anmerkte, dass die Schadensmeldung an die Firma Kone Aufzüge durch die WH-Mitarbeiter umgehend erfolge. „Die erste Rückmeldung am Freitag zur Reparatur am Wochenanfang stimmte uns hoffnungsvoll. In einer heutigen Aussage unseres Servicepartners Kone wurde nun die Behebung des Schadens zum Ende dieser Woche avisiert“, bedauert er.
Es geht um die Ersatzteilbeschaffung und Reparatur. Was für die Mieter bedeutet, mindestens eine Woche ohne Fahrstuhl auskommen zu müssen, denn im Gegensatz zu anderen Hochhäusern gibt es im Lausitz-Tower nur diesen einen Aufzug. „Aus diesem Grund kam es am Montag zu einem Austausch in der WH mit dem Ziel, Lösungsansätze zu finden“, ist von Christian Frank weiter zu erfahren. Im Tagesverlauf waren mehrere junge Mitarbeiter im Wohnhaus unterwegs. „Zum einen ging es um eine zentrale Mieterinformation im Objekt, zum anderen um eine direkte Bedarfsermittlung“, schildert der WH-Sprecher. 26 Mieter wurden erreicht, nicht erreichte Mieter haben neben dem zentralen Aushang eine Information an ihrer Wohnungstür erhalten. „Nach anfänglicher Zurückhaltung und Äußerung der Unzufriedenheit haben wir mit Erläuterung der aktuellen Situation und dem Hilfsangebot unserer WH viel Verständnis gefunden und einige Wünsche eingesammelt. Dabei ist fünfmal der Einkaufswunsch sowie in einem Fall der Abholungswunsch des Mieters durch den Pflegedienst an der Wohnungstür anstatt unten an der Haustür geäußert worden. Am Dienstag wird der Kontakt zu den bisher nicht angetroffenen Mietern gesucht. Zusätzlich werden wir temporär in jeder Etage einen Stuhl zum Ausruhen für unsere Mieter aufstellen.“
Damit nicht genug: Die mehr als 40 Mieter erhalten eine Mietminderung. Die Regulierung erfolgt nach Abschluss der Reparatur automatisch durch die WH, kündigt Christian Frank an. Das erspart den Mietern die schriftliche Antragstellung.