Fünf Mal Kunst und Kultur an zwei Tagen per Shuttle

Gute Kunde hatten am 3. Juni 2021 nach dem corona-bedingten Ausfall 2020 die KunstBus-Veranstalter von der Schirgiswalde-Kirschauer Kunstinitiative „Im Friese“ e. V. und TAGEBLATT endlich für Hoyerswerda und das Umland: „Jahr acht, Nummer sieben, sechs Punkte: ein Erlebnis – Der KunstBus Oberlausitz rollt dieses Jahr ausschließlich im Bereich Hoyerswerda – am 14./15. August“. Er fährt Orte von Kultur und Kunst an; dort können Kunstfreunde aussteigen, sich umsehen und in den nächsten oder einen der folgenden Busse wieder zusteigen, um den nächsten Ort des Geschehens zu erreichen.
All-inclusive-zwei-Tage-Ticket: 9 Euro
Die sechs Hoyerswerdaer Teilnehmer-Häuser werden von zwei Bussen gegenläufig auf einer Süd- Nord- und einer Nord-Süd-Route bedient (Fahrplan siehe unten), auf der man beliebig ein- und aussteigen oder auch wechseln kann. Tour-Tickets gibt’s an allen Veranstaltungs-Orten sowie im Bus selbst. Kinder bis 14 Jahre in Begleitung Erwachsener zahlen gar nichts. Das Normal-Ticket, ein Armbändchen, garantiert freie Fahrt und Zutritt zu allen Veranstaltungsorten (an BEIDEN Tagen!) kostet 9 Euro; ermäßigt 5 Euro. Für den Besuch nur eines Kunst-Ortes sind Tickets à 4 Euro direkt am Veranstaltungsort erhältlich – aber amüsanter ist eine Busfahrt allemale, weil nämlich auf allen Linien wechselnde Künstler im Bus auftreten und das Publikum unterhalten.
Was gibt es nun? Beginnen wir mit der
Energiefabrik Knappenrode
Das Bergbaumuseum in der ehemaligen Brikettfabrik an der heutigen Werminghoffstraße 20 präsentiert seine ständigen Ausstellungen zur Bergbaugeschichte. Zwei Extras stellte er für die KunstBUS-Tage in Aussicht: eine Ausstellung mit großformatigen, auf Banner gedruckten Fotos von Matthias Bulang, „Bevor du gehst“, Porträts von den (letzten) sorbischen Trachtenträgerinnen; ein Gemeinschaftsprojekt mit der Dichterin Róža Domašcyna und dem Musiker Měrćin Weclich. Zweite Sonderausstellung: „Transform – Mensch und Landschaft im Wandel“. Die Künstlergruppe „Kreis 07“ zeigt die Ergebnisse ihres 2020er Lausitzer Sommerpleinairs: Malerei, Skulpturen, Installationen, Schmuck.
Konrad-Zuse-Computermuseum ZCOM
Das Haus an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße 1-3 widmet sich dem Erfinder des Computers, der in Hoyerswerda 1928 sein Abitur ablegte. Museums-Rallye, Memo, Wasteris, Taktkurbel, Plotten: alles möglich.
Schloss Hoyerswerda mit dem Stadtmuseum
Am Schloßplatz 1 wartet nicht nur ein Museum zur Stadt- und Regionalgeschichte; sondern an jenen Tagen werden Helene und Martin Schmidt vom Kunstverein / von der Brigitte-Reimann-Begegnungsstätte bei einer Ausstellung und mit gelesenen Sequenzen das Werk der Hoyerswerda-Autorin („Ankunft im Alltag“ und „Franziska Linkerhand“) aufleben lassen – außerdem ist noch die Brigitte-Reimann-Ausstellung von 2003 teilweise zu besichtigen; siehe dazu auch das Bild rechts unten. Gleich nebenan befindet sich der Zoo mit den Bärenbrüdern Bengt und Björn auf der Außenanlage am Schloßgraben-Areal.
KulturFabrik Hoyerswerda
Im Bürgerzentrum Braugasse 1 gibt es den „Kunstraum XXI“ – eine Galerie mit Fotos zur Lausitz als Braunkohlelandschaft im Wandel. Dazu gibt’s Harfenklänge, den Sommergarten, einen Kreativbereich für Kinder und abends Blueskonzerte.
Krabatmühle Schwarzkollm
Auf dem weiträumigen Areal am Koselbruchweg 22 gibt es Installationen, sorbisches Handwerk, Malerei und Literatur sowie „Kurzweil mit Krabat“, dem legendären sorbischen Zauberer. Bei Führungen (in den Abendstunden ins Koselbruch) gibt es Lesungen zur Krabatsage. Am Sonntag kann man beim aufwändigen Ankleiden mit der sorbischen Tracht zuschauen.
Kulturkirche Lauta
Das Gottes- und Kulturhaus an der Nordstraße 12 bietet Turmführungen, Orgelklänge, das Mail-Art-Projekt „Putzlappen„ sowie ein Skulptur-Pleinaire mit Tom Glöss. Am Sonnabend (ab 19 Uhr) gibt’s Jazz mit „Triozean“ – der Ex-Hoyerswerdaerin Olga Nowikowa (P, voc), Lars Födisch (b) und Krishan Zeiger (dr).
www.kunstbus-oberlausitz.de