Hoyerswerda
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Hoyerswerdas Marathon-Mann

Lauftreff-Präsident Manfred Grüneberg kann seinen 65. Geburtstag feiern.

Von Mirko Kolodziej
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Manfred Grüneberg
Manfred Grüneberg © Foto: privat

Hoyerswerda. Im Scherz hat man Manfred Grüneberg durchaus schon mit einem VW Käfer verglichen. „Er läuft und läuft und läuft“ hieß es in der Reklamekampagne für das Auto-Modell. Dabei ist Manfred Grüneberg ein Mann vieler Talente. Zum Beispiel kann er gut malen. Und seine sportliche Karriere begann – nein, nicht als Läufer. In seiner Jugend war er Fußballer, wobei das ja auch keine statische Sportart ist. Dass er auch schreiben kann, beweisen zahlreiche Tageblatt-Artikel von ihm – in diesem Zusammenhang dann doch meist übers Laufen. Er hat sogar ein Buch verfasst. Der Titel lautet: „Marathon – abseits der Ideallinie“.

Wer weiß schon, wie viele Leute in und um Hoyerswerda er über die Jahre dazu animiert hat, die Laufschuhe anzuziehen? Was man aber ziemlich genau weiß. ist, dass der Mann, der so eine Art wandelnde Werbebotschaft für den von ihm so heiß geliebten Sport ist, so kurz vorm Jahresschluss einen halbrunden Geburtstag feiern kann. Manfred Grüneberg ist ungefähr so alt wie die Erweiterung seiner Heimatstadt für die Kohle. Im August 1955 wurden die Grundsteine für das Kombinat Schwarze Pumpe und seine Werkssiedlung an der Schwarzen Elster gelegt – vier Monate später kam Grüneberg zur Welt. Er erblickte deren Licht am 30. Dezember 1955 allerdings im benachbarten Spremberg. Aufgewachsen ist er dann freilich im WK II.

Zum Marathon-Mann wurde der gelernte Instandhaltungsmechaniker 1990. Da lief er nämlich zum ersten Mal 42,195 Kilometer am Stück. Es sollten 99 weitere Marathons folgen. Den hundertsten absolvierte Grüneberg an seinem 60. Geburtstag. Danach verlangte die Arthrose ihren Tribut. Nun wäre Grüneberg aber nicht Grüneberg, wenn ihn das geschreckt hätte. Er begann damit, eine kleinere Strecke im Dauerlauf zurückzulegen – und zwar jeden Tag. Doch vor einem Jahr packte es ihn wieder – und zu Marathon 101 ging es nach Australien. Die dort erreichten 5:52:16,1 Stunden brutto sind mit lädiertem Knie wirklich kein schlechtes Ergebnis.

Alles andere sind Fixpunkte der örtlichen Laufgeschichte: Marathon-Team, Lauftreff Lausitz, Knappenseelauf, Europaläufe – und nicht zuletzt Winterlauftreff.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass „Manne“ auch zum 65. „auf Strecke“ geht. Und es gibt viele, die ihm wünschen, dass er das noch sehr lange tun kann.