Hoyerswerdas ZooKultur gGmbH zieht positives Zehn-Jahres-Fazit

Hoyerswerda. Wie Arthur Kusber das bisherige Wirken des von ihm geführten Unternehmens einschätzt, verdeutlichte er am Dienstag bei einem Vortrag im Stadtrat mit der Überschrift auf Folie 11 von 25 seiner Powerpoint-Präsentation. Zu sehen war der Zoo-Eingang, ganz groß stand da „Erfolgsgeschichten“. Es ging bei Kusbers Auftritt in der Aula des Foucault-Gymnasiums um das zehnjährige Bestehen der städtischen Zoo, Kultur und Bildung gGmbH.
Vorausgegangen war ihrer Gründung das Spar-Konzept zur Sanierung des städtischen Haushaltes. Es gab verschiedene Varianten, etwa die Überlegung, eine Citymanagement GmbH zu gründen – als Mutter einer Veranstaltungs-GmbH, einer Kultur und Bildung gGmbH sowie einer Zoo gGmbH. Es ging unter anderem um Aufgaben-Abgrenzung zur Lausitzhalle GmbH und zur damals noch existenten Stadtentwicklungsgesellschaft SEH.
Letztlich wurden der Zoo und der damalige Eigenbetrieb Kultur und Bildung mit Musikschule, Volkshochschule, Stadtbibliothek sowie Stadtmuseum unter dem Dach der neuen gemeinnützigen GmbH zusammengefasst. „Das war schon ein Ding, als wir der gGmbH all das übergeholfen haben, damit die Stadt diese Lasten nicht tragen muss“, erinnerte sich Stadtrat Michael Mandrossa (CDU), der aktuelle Vorsitzende des Aufsichtsrates. Gründungsgeschäftsführerin Carmen Lötsch hatte Verträge umzuschreiben, Lohnzahlungen neu zu ordnen, Strategien festzulegen und Pläne zu machen. Vor allem die Zusammenführung von Zoo und Schloss, hieß es damals, würde viel Kraft erfordern.
Seit ziemlich genau acht Jahren wird die gGmbH nun von Arthurs Kusber geführt. Er folgte Carmen Lötsch zum 1. April 2014. Bei seinem Vortrag im Stadtrat ging er unter anderem auf jenen Punkt ein, der vor einem Jahrzehnt auslösendes Moment war. Betrug das Jahresdefizit damals gut 2,55 Millionen Euro, so ist der städtische Zuschuss seither bei zwei Millionen gedeckelt. „Die städtischen Zuschüsse bleiben unverzichtbar, auch, wenn es uns jedes Jahr aufs Neue gelingt, weitere Einnahmen zu steigern“, so Kusber. Zumindest bis zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 war es möglich, die Umsätze stetig klettern zu lassen.
Das ZooKultur-Motto „Lachen. Leben. Lernen“ richtet sich dabei keineswegs nur an die Einwohner der Stadt. Die Angebote der gGmbH werden zu 47 Prozent von Hoyerswerdaerinnen und Hoyerswerdaern genutzt. Weitere 30 Prozent der Kundschaft stammen aus dem restlichen Gebiet des Kulturraums Oberlausitz-Niederschlesien, also den Kreisen Bautzen und Görlitz. Der Raum Dresden macht 14 Prozent aus. Und auch aus den Regionen Cottbus, Leipzig sowie Chemnitz werden regelmäßig signifikante Gästezahlen registriert, sicher vor allem in Zoo und Schloss.
Ein bisschen Sorgen macht sich Kusber aktuell um Musikschule und Volkshochschule. Denn auch hier sind, wie anderswo, die Nutzerzahlen längst nicht auf dem Niveau vor der Pandemie. In der Musikschule spielt wohl eine Rolle, dass wie mit dem Kreis (der Zuschüsse zahlt) vereinbart, zuletzt wieder mit einer Gebührenerhöhung in dessen Musikschule Schritt zu halten war. Und in der Volkshochschule halten sich deren viele ältere Schüler pandemiebedingt noch deutlich zurück.
Kusber ist aber dennoch optimistisch. In zehn Jahren, zum Zwanzigsten, sagt er, würde er dem Rat gern weitere Erfolge vermelden, nämlich Rekordwerte bei Teilnehmerzahlen und Unterrichtseinheiten.