Hoyerswerda
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Klares Votum für die AfD

Roland Ermer von der CDU konnte auch im zweiten Anlauf nicht überzeugen.

Von Uwe Schulz
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Der Wahlsonntag lockte mit bestem Wetter. Die Wahlbeteiligung lag etwas höher als auf dem schon recht hohen Niveau von 2017.
Der Wahlsonntag lockte mit bestem Wetter. Die Wahlbeteiligung lag etwas höher als auf dem schon recht hohen Niveau von 2017. © Foto: Uwe Schulz

Hoyerswerda. Der Begriff Wahlkampf ist bei dieser Bundestagswahl für den Bereich Hoyerswerda wohl unangebracht, denn es gab keinen. Keine Parteigrößen, Bundesminister – es gab nur Wahlstände, Parteiveranstaltungen im kleinen Rahmen, Plakate und eine große Wahlrunde der sechs aussichtsreichsten Kandidaten im Bürgerzentrum in der Altstadt. Und es wäre wohl auch keine gute Idee gewesen, jemanden aus der aktuellen Bundespolitik in die Gegend zu holen.

Mal abgesehen von CDU-Kernwählergemeinden wie Wittichenau und weiter südlich liegenden Kommunen ist die Landkarte bei dieser Bundestagswahl im Wahlkreis 156 (Bautzen I) durchweg AfD-blau. In der Elsterheide und in seiner Heimatstadt Bernsdorf hätte es zwar CDU-Kandidat Roland Ermer ins Parlament geschafft, die meisten Zweitstimmen vereinte aber auch hier die AfD auf sich. Der Lohsaer Karsten Hilse, 2017 aus dem aktiven Polizeidienst direkt in den Bundestag gewählt, macht im Jahr 2021 erneut das Rennen und das deutlich mit über sieben Prozent vor Roland Ermer, der vor vier Jahren ebenfalls nur auf Platz 2 eingelaufen war.

Hier und da ist zwar bei den Unterschieden in den Erst- und Zweitstimmen zu sehen, dass mancher, der mit Karsten Hilse und der AfD nichts anfangen kann oder ihn verhindern wollte, sich bei der Erststimme für Roland Ermer entschied, bei der Zweitstimme aber SPD ankreuzte, um wiederum Armin Laschet als Kanzler zu verhindern. Letztlich blieb die CDU im Wahlkreis 156 rund 1,5 Prozent vor der SPD.

Aber die AfD liegt mit knapp 32 Prozent der Zweitstimmen in der Wählergunst eindeutig vorn. FDP, Linke und Grüne bleiben einstellig bei den Zweitstimmen, bei den Erststimmen erzielte SPD-Direktkandidatin Katrin Michel 13,4 Prozent der Stimmen.

Südbrandenburg

Auch in den beiden Wahlkreisen, die in der Lausitz an Sachsen grenzen, ist die AfD stärker als die CDU, aber die SPD holt hier in beiden Wahlkreisen sowohl Erst- als auch Zweitstimme.

Bürgermeisterwahl Spremberg

Bei der Oberbürgermeisterwahl in der Spreestadt lag Amtsinhaberin Christine Herntier (parteilos) am Wahlabend stets deutlich in Führung. Michael Hanko (AfD) lief mit sehr großem Abstand auf Platz 2 ein, SPD-Kandidat Dirk Süßmilch konnte nur rund 15 Prozent der Stimmen auf sich verbuchen. Bei Redaktionsschluss am Sonntag stand noch nicht fest, ob es einen zweiten Wahlgang geben wird oder aber ob nach Auszählung des letzten Briefwahlbezirks die Amtsinhabern von 49,5 Prozent der Stimmen über die magische 50 Prozent und eine Stimme-Marke springen würde.