Hoyerswerda
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Langjähriger Hoyerswerdaer Chef-Chirurg verstorben

Medizinalrat Dr. Erich Simonis leitete die Chirurgie am Krankenhaus bis 2005 über insgesamt 23 Jahre.

Von Mirko Kolodziej
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© Archivfoto: Rainer Könen

Hoyerswerda. Auf dem Kühnichter Waldfriedhof wird am Donnerstag der kommenden Woche Dr. Erich Simonis verabschiedet. Das hat die Familie des vor wenigen Tagen verstorbenen Mediziners per Trauer-Anzeige wissen lassen. Sein Name verbindet sich mit einer jahrzehntelangen Tätigkeit am Hoyerswerdaer Krankenhaus, dem heutigen Seenland-Klinikum. Simonis, geboren in der rumänischen Bukowina und aufgewachsen in Thüringen, absolvierte nach dem Studium in Leipzig in Hoyerswerda zunächst ab 1967 seine Facharztausbildung. Ende der 1970er war er in Dresden an der ersten klinischen Lebertransplantation in der DDR beteiligt. 1982 wurde er zum Chefarzt der damaligen Chirurgischen Klinik des Bezirkskrankenhauses Hoyerswerda berufen. Das blieb er fast ein Vierteljahrhundert lang bis zum Ausstand im Jahr 2005. Unter der Führung von Medizinalrat Simonis wurden über die Zeit mehr als 50 Fachärztinnen und Fachärzte ausgebildet. Zudem baute er maßgeblich die Gefäßchirurgie, die Thoraxchirurgie und die plastische Brustchirurgie mit auf. Regelmäßig hospitierte er an großen Universitätskliniken, nach 1989 etwa in Frankreich oder in den USA, um fachlich auf dem Laufenden zu bleiben. Etliche renommierte Kliniken waren an ihm interessiert, er blieb aber lieber in Hoyerswerda. Nachdem er 2005 am hiesigen Klinikum aufgehört und an seinen Nachfolger Dr. Thomas Sutter übergeben hatte, war der Mediziner noch zwei Jahre lang am Kreiskrankenhaus in Weißwasser tätig. Danach konnte der Arzt sich verstärkt seinen sportlichen Hobbys widmen, etwa dem Billard, dem Tennisspiel oder dem Skifahren. Arztserien im Fernsehen, verriet er dem Tageblatt 2016, mochte er hingegen nicht so sehr. Medizinalrat Dr. Erich Simonis verstarb am 20. November im Alter von 82 Jahren.