Hoyerswerda
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LHV-Männer kommen in Freiberg unter die Räder

Statt Revanche für das Pokal-Aus vor zwei Wochen an selber Stelle gab’s jetzt auch einen Dämpfer in der Handball-Sachsenliga.

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© Symbolfoto: Werner Müller

HSC Freiberg II 36 (22)
LHV Hoyerswerda 33 (15)

Am vergangenen Wochenende stand das erste Sachsenliga-Handball-Pflichtspiel in fremder Halle an. Für die 1. Männer des LHV Hoyerswerda ging es in die Silberstadt Freiberg. Vor zwei Wochen hatten beide Mannschaften schon einmal das Vergnügen, denn sie trafen in der 1. Runde im HVS-Landskron-Pokal aufeinander. Zum damaligen Zeitpunkt konnte die 2. Mannschaft aus Freiberg das Spiel für sich entscheiden und zog in die nächste Runde ein. Für die Hoyerswerdaer war’s also nichts mit Silberstadt, sondern eher Pechstadt. Das wollte man nun im Punktspiel ändern.

Schon keine guten Vorzeichen

Die Vorbereitungen auf das Spiel standen für das Trainerteam Herzer/Canbek allerdings unter keinem guten Stern. Unter der Woche konnten beide Trainer nicht auf den kompletten Kader zurückgreifen. Entweder waren die Spieler gesundheitlich angeschlagen oder berufsbedingt verhindert. Daher waren alle Spieler doppelt vor diesem schwierigen Auswärtsspiel gewarnt.

Mit Henry Schacht im Tor, Tom und Tim Baugstatt, Florian Höhne, Dario Feuerriegel, Fabian Knofe und Gary Biele begann das Spiel um die nächsten Punkte. Das erste Tor ließ nicht lange auf sich warten, denn Florian Höhne konnte für Hoyerswerda schon nach 36 Sekunden den Ball im gegnerischen Tor unterbringen. In den ersten 15 Minuten sahen die Zuschauer noch ein Duell auf Augenhöhe, denn beide Mannschaften versuchten, das Spiel an sich zu reißen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Freiberger die Nase leicht vorne und konnten sich durch zu viele technische LHV-Fehler einen Drei-Tore-Vorsprung erarbeiten. Mit der Auszeit wollte LHV-Trainer Herzer neue Impulse setzen und den 3:0-Lauf von Freiberg stoppen. Aber nach der Hoyerswerdaer Auszeit machten die Freiberger gnadenlos weiter. Der erfahrene Spieler Alexander Matchos führte gut Regie und bekam immer wieder seine Nebenleute in gute Wurfpositionen freigespielt.

Die LHV-Männer bekamen bis zur Halbzeit keinen Zugriff mehr auf das Spiel. In der defensiven/offensiven Abwehrformation wurden keine Zweikämpfe gewonnen, und im Angriff traf man entweder falsche Entscheidungen – oder der gegnerische Torwart hat pariert. Mit einem Sieben-Tore-Rückstand (15:22) verabschiedete man sich in die Kabine.

Für beide jungen LHV-Trainer war das ein richtiger Dämpfer. Es mussten Veränderungen her – aber welche? Gemeinsam hat man sich mit dem Team „hingesetzt“ und einen neuen Plan geschmiedet.

Mit Beginn der 2. Halbzeit konnte man nur noch schauen, dass man nicht komplett unter die Räder kommt. LHV-Trainer Canbek behielt die offensive Deckenformation bei, und im Angriff gab er den Hinweis, dass die Tiefenräume angegriffen werden müssen. Die Freiberger behielten auch im zweiten Spielabschnitt einen kühlen Kopf und gaben den LHV-Männern zu keiner Minute die Chance, das Spiel zu kippen. Hoyerswerda kämpfte sich zwar Tor für Tor wieder ’ran, aber Freiberg hatte im Angriff fast immer postwendend wieder eine Antwort – und hinter der Abwehr einen starken Torhüter, der viele Würfe auf seinen Kasten entschärft hat. Am Ende verloren die Hoyerswerdaer das Spiel 33:36 und und konnten noch froh sein, dass nichts Ärgeres eingetreten ist.

Es war zu viel von zu wenig

„Wenn du ein Spiel gewinnen willst, dann brauchst du einen Torhüter in guter Verfassung und eine kompakte Abwehrreihe. Bei diesem Spiel haben wir eigentlich nur zugeguckt. In der Abwehr stand (stand!) jeder Spieler; die Kommunikation zwischen den Spielern hat komplett versagt und im Angriff waren wir nicht effektiv genug“, fasste LHV-Trainer Canbek kurz nach Spielende zusammen. Das klang deprimierend – aber forderte eine zunächst verbale Trotz-Reaktion heraus. „Jetzt heißt es: Fehler aufarbeiten und es nächste Woche besser machen! Denn am kommenden Sonnabend begrüßen wir die 2. Mannschaft des EHV Aue in Hoyerswerda.“ (LHV)

LHV Hoyerswerda: Henry Schacht, Niclas Schäfer – Florian Höhne (3), Dario Feuerriegel (7), Nico Köppner, Stan Altmann, Christian Herzer, Fabian Knofe, Ben Nitzsche, Alexander Canbek (3), Tom Baugstatt (5/4), Gary Biele (8), Patrick Michel, Tim Baugstatt (5), // Trainer/Betreuer: Ben Krahl, Ayline Trunsch