Hoyerswerda
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LHVer scheitern fast an den Bedingungen

SC-Damen scheitern an Unkonzentriertheit

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Nadja Irmisch glänzte mit Einzel-Aktionen; hinten links Marienbergs Leonie Tinney, die den SC mit zehn Treffern fast im Alleingang erlegte.
Nadja Irmisch glänzte mit Einzel-Aktionen; hinten links Marienbergs Leonie Tinney, die den SC mit zehn Treffern fast im Alleingang erlegte. © Foto: Werner Müller

Sachsenliga Handball, Männer

SG LVB (Leipziger Verkehrsbetriebe) 28 (13)
LHV Hoyerswerda 28 (14)

Wie schon im letzten Jahr spielten die LHV-Männer in einer Sporthalle ohne Haftmittelerlaubnis. Das allgemeine Flair glich eher einem Trainingsspiel als einer Begegnung in der Sachsenliga Männer.

Tobias Sieber eröffnete den Torreigen zum LHV-1:0, was die Gastgeber postwendend zum ihrer seitigen 2:1 drehten. Die Hoyerswerdaer agierten diesmal in einer defensiveren Deckung, da es auch den Messe-Städtern schwer fiel, das Spielgerät aus dem Rückraum auf den Kasten zu bringen. Durch eine gute Abwehrarbeit konnten die LHV-Männer nun einige Bälle gewinnen und im Angriff in Tore ummünzen. Der Lohn war eine 7:4-Führung nach 12 Spielminuten. Aber auch hier war kurz darauf gleich wieder der 7:8-Anschluss erzielt und fortan konnte sich kein Team mehr im ersten Spielabschnitt absetzen. Tom Baugstatt, der ein gutes Spiel machte, gelang kurz vor dem Halbzeitpfiff die LHV-Führung zum 14:13. Ziel war es nun diesen Vorsprung auch im zweiten Spielabschnitt zu verteidigen, denn dass das Spiel kein handballerischer Leckerbissen wird, war unter den genannten Bedingungen zu erwarten. Die LHVer blieben weiter konzentriert und konnten nach 47 Spielminuten wieder eine Drei-Tore-Führung zum 23:20 erzielen, und es bestand sogar die Möglichkeit, weiter zu erhöhen. Leider wurde diese Chance vergeben, und zehn Minuten vor dem Ende waren die Leipziger wieder beim 23:24 dran.

Das Spiel drohte nun zu kippen, als drei Minuten vor dem Ende die Führung sogar wieder zu den LVBern wechselte (26:25). Kurz zuvor sah LHV-Trainer Conni Böhme die gelbe Karte, als er sich berechtigt über die Stürmerfoul-Auslegung der Schiedsrichter aufregte. „Es kann doch nicht sein, dass auf beiden Seiten völlig unterschiedlich entschieden wird. Was hier an Stürmerfoul auf der einen Seite gepfiffen wurde und dann auf der anderen eben nicht, das funktioniert so nicht“, so seine verärgerte Analyse. Die Hoyerswerdaer kämpften aber unverzagt weiter und Tim Baugstatt erzielte eine Minute vor Spielende wieder die 28:27- Führung für die Lausitzer. Der letzte Angriff der Leipziger – wieder ein klares Stürmerfoul, das nicht geahndet wurde, dennoch konnte Henry Schacht im LHV-Kasten parieren. Aber wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu: Der Abpraller landete beim Leipziger Philipp Kley, der zum 28:28 einnetzte.

Enttäuschung beim LHV, die aber in Freude umschlug. Unter den benannten Umständen und Entscheidungen am Ende einen Punkt aus dieser Halle mitzunehmen – das war viel wert. (LHV)

LHV Hoyerswerda: Henry Schacht, Niclas Schäfer – Nils Nitzsche (1), Tobias Sieber (5), Stan Altmann, Christian Herzer (1), Ben Krahl (4/1), Ben Nitzsche, Alexander Canbek, Tom Baugstatt (5), Gary Biele (3), Patrick Michel (8/5), Tim Baugstatt (1), Trainer/Betreuer: Torsten Tschierske, Conni Böhme, Christian Bartoszek

Sachsenliga Handball, Frauen

SC Hoyerswerda 19 ( 9)
HSV Marienberg 27 (15)

Nach dem tollen Saison-Auftakt in Döbeln (26:25-Auswärtssieg) stand nun das langersehnte erste Heimspiel an – gegen Marienberg. Von den letzten drei Begegnungen hatten die SC-Damen zwei gewonnen.

Das erste Heimtor in der Saison gelang Kapitänin Laura Rosemann (1.). Bis zur 15. Minute ging es in ein sehr ausgeglichenes Spiel; keine Mannschaft konnte sich absetzen (7:8). Besonders die Marienbergerin Leonie Tinney (zehn Tore!) bekamen die SC-Damen zunächst nicht in den Griff. Die Zusestädterinnen erspielten sich bis zur Halbzeit zahlreiche großartige Chancen, aber es fehlt einfach das Glück im Abschluss. So gelangen bis zur Halbzeit nur noch zwei Tore. Der HSV nutzte diese schwache Chancenauswertung gnadenlos aus und zog bis zur Halbzeit auf 15:9 davon.

In der zweiten Halbzeit kam der Sportclub sehr gut aus der Kabine und kämpfte sich ins Spiel zurück. Die Abwehr, die in der ersten Halbzeit noch Lücken aufwies, war nun um einiges stabiler, und Torhüterin Nicole Seidel gab den Vorderleuten mit ihren Paraden neues Selbstbewusstsein. So verkürzte Marie Grabsch nach 35 Minuten auf 12:16 und Laura Rosemann nach 42 Minuten auf 15:18. An dieser Aufholjagd hatte die nun wieder stimmungsvolle Halle ihren Anteil. Nach 45 Minuten verkürzte die stark aufspielende Nadine Krebs wieder zum Drei-Tore-Abstand von 16:19. Doch trotz eigener Überzahl konnte dieser Abstand nicht überwunden werden. Stattdessen strafte sich der SC mit leichten Fehlern und schlechten Würfen selbst. Nach zwei tollen 1:1-Aktionen von Nadja Irmisch zum 18:21 in der 47. Minute hatte Hoyerswerda bis zur 50. Spielminute mehrmals die Chance, weiter zu verkürzen, allerdings kam die Unkonzentriertheit im Abschluss zurück. So gab es bis zum Schlusspfiff nur noch einen SC-Treffer mehr und Marienberg erhöhte zum Endstand von 27:19.

Am Sonntag geht es zum BSV Sachsen Zwickau II. Anwurf in der Sporthalle in Neuplanitz ist um 12 Uhr. (JöW)

SC Hoyerswerda: Jessica Hubatsch, Nicole Seidel – Nadja Irmisch (4), Leonie Klösel, Janine Hattliep, Marie Grabsch (2); Monique Kristin Meißner, Laura Rosemann (4), Charlott Schöps (3), Marie Rubin (1), Josephine Lutz, Nadine Krebs (4) und Betty Kulke (1/1)