Hoyerswerda
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Mehr Platz für Kolkraben und Servale

Zoo setzt sich für Artenschutz ein und verbessert Bedingungen.

Von Juliane Mietzsch
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Für die Kolkraben wird eine neue großzügige Voliere hergerichtet.
Für die Kolkraben wird eine neue großzügige Voliere hergerichtet. © Foto: Gernot Menzel

Hoyerswerda. Trotz langer Schließzeit herrschte im Zoo Hoyerswerda zuletzt keineswegs Langeweile. Verschiedene Bauarbeiten laufen derzeit, Nachwuchs kann bekannt gegeben werden – und Verluste sind ebenso zu verzeichnen.

Krabat und die Raben

Eine Baustelle betrifft die Kolkraben, bei denen Pfleger vier Eier feststellen konnten. Für die Tiere wird ein größeres Gehege gebaut. Der Bau soll mit einer Bemalung versehen werden. Als Motiv wurde die Krabatmühle Schwarzkollm gewählt, lässt der Zoologische Leiter Eugène Bruins wissen. Eine Fläche von zwei mal zweieinhalb Meter steht dann zur Verfügung. Damit wird die Rolle der Raben in der Krabatsage den Besuchern künftig nähergebracht. Mit dem ausführenden Graffiti-Künstler gab es schon zuvor eine Zusammenarbeit – bei der Gestaltung der Bärenanlage. Schon seit jeher kommt der Kunst im Zoo eine besondere Rolle zu. Dafür stehen beispielsweise die zahlreichen Plastiken, die bei einem Rundgang entdeckt werden können.

Doch in den letzten Tagen war es ruhig auf der Baustelle. Der Grund dafür ist der Nachwuchs im Gehege nebenan. Dort leben die Felsenhörnchen mit ihren Jungen. In diesem Jahr haben sie sich nicht in die „Nistkästen“ zurückgezogen, sondern in einem ausrangierten Weihnachtsbaum ein Nest gebaut. Der Zooleiter freut sich über das natürliche Verhalten der Tiere. Neun Junge konnten bei der Inventur im Februar gezählt werden.

Außerdem soll das Gehege der Servale in seiner Fläche verdoppelt werden. Im Moment wird noch auf den Baustart gewartet. Dann wird dort mit Hilfe des Zoogärtners für die Wildkatzen ein Stück afrikanische Savanne entstehen.

Einen weiteren Einfluss hat aktuell die Vogelgrippe. Auf Grund derer sind weiterhin fünf Gehege abgedeckt, um die Zootiere vor einer Ansteckung zu schützen. Entwarnung gibt es noch nicht. Die Sicht ist damit eingeschränkt, aber „Hauptsache die Vögel bleiben gesund“, heißt es von Eugène Bruins.

Neu: der Artenschutz-Euro

Eine weitere Neuerung stellt der Artenschutz-Euro dar. Besucher können ihn freiwillig auf den Ticketpreis aufschlagen lassen. Andere Tierparks seien Vorbild gewesen. Damit soll künftig zum Beispiel die Auswilderung von Steinkäuzen in Sachsen unterstützt werden, so die Zooleitung.

Auch zwei verstorbene Tiere hat der Zoo zu vermelden. Ein Gürteltier-Männchen ist leblos aufgefunden worden. Der Nachwuchs war ein halbes Jahr alt. Gesundheitliche Probleme gingen voraus.

Weiterhin verstarb ein Stachelschwein-Weibchen an einer Sepsis. Zuvor wurde ein totes Jungtier im Mutterleib entdeckt. „Wir sind sehr traurig, denn die Dame war sehr beliebt“, so Tierpflegerin Sandra Künzel.