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Mit dem Elektro-Bus zur Energiefabrik

Drei Test-Fahrzeuge waren in Hoyerswerda nun schon unterwegs. Jetzt hofft man auf den Strukturwandel.

Von Uwe Schulz
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Der MAN Lion’s City 12 E ist heute noch und am Freitagmorgen in Hoyerswerda unterwegs.. Am Mittwoch ging es auch mal nach Knappenrode.
Der MAN Lion’s City 12 E ist heute noch und am Freitagmorgen in Hoyerswerda unterwegs.. Am Mittwoch ging es auch mal nach Knappenrode. © Foto: Uwe Schulz

Hoyerswerda. Stefan Löwe mag den Löwen im Marken-Emblem des MAN-Busses. Logisch. Und der Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Hoyerswerda mag auch auch stimmige Bilder. Also geht es für den Pressetermin mit dem „Lion’s City 12 E“ zur Energiefabrik Knappenrode, diesem authentischen Ort aus dem Zeitalter der Industrialisierung.

Und davor der Bus der VW-Tochter, der seit Montag in Hoyerswerda im regulären Stadtliniennetz im Einsatz ist. Es ist das Niederflur-Stadtlinienmodell von MAN aus der 12-Meter-Kategorie. Das E steht für den Elektroantrieb. Der aus sechs Einheiten bestehende Akku befindet sich zum Teil auf dem Dach, zum Teil im Fahrzeugboden. Das ruckelfreie Beschleunigen und der turbinenartige Antriebssound sind E-Bus-typisch. Nach Mercedes und Ikarus ist es der dritte E-Bus, der in Hoyerswerda getestet wird. Stefan Löwe sagt, dass sich die Absicht, die gesamte Busflotte aus 24 Fahrzeugen komplett auf E-Modelle umzustellen herumgesprochen hat und zwei, drei weitere Hersteller ihre Modelle gern vorstellen würden. Letztlich will die VGH für den Flottenwechsel Gelder aus dem Strukturwandel beantragen und zielt dabei auf den dritten Regionalen Begleitausschuss im Juni. Denn das Umsatteln auf eine E-Flotte in der Energieregion, wo auch das Thema Fahrzeug-Akku-Produktion eine Rolle spielt, sei ja schon ein strukturelles Thema. Der dunkelgrüne MAN hat im Stadtbild jedenfalls für Aufsehen gesorgt. Laut Stefan Löwe kam nicht nur positives Feedback von den Busfahrern, sondern auch von den Fahrgästen. Und so mancher Fahrgast erinnere sich noch immer an das fünfjährige O-Bus-Intermezzo (1989-1994) in der Stadt. Das Thema E-Bus sei in Hoyerswerda jedenfalls positiv besetzt.

Am heutigen Donnerstag schauen noch Kollegen von der Verkehrsgesellschaft Meißen vorbei und am morgigen Freitag rollt der Bus für einige Tage nach Senftenberg, ehe es weiter nach Hamburg und von dort in den Probebetrieb nach Skandinavien geht. Dirk Bochanky, Verkäufer bei MAN, weiß, dass der Elektro-Lions-City, der so in Serien produziert wird, auch schon die Hitze in Spanien und Frankreich gemeistert hat. Aktuell geht man bei MAN von einem Fahrzeuglebenszyklus von 12 Jahren aus. Je nachdem, wie es bei der Entwicklung der Akkus voran geht, könne man diese auch noch ausdehnen. Ansonsten lassen sich die Akkus vergleichsweise einfach austauschen. Ob MAN in Hoyerswerda zum Zuge kommt, ist offen. Es war eben zunächst eine Probefahrt.