Neue Wünsche für neuen Bürgerhaushalt

Hoyerswerda. Sollen im Park am Hoyerswerdaer Kinghaus entfernte Sitzbänke durch neue ersetzt werden? Soll das Gerhard-Gundermann-Info-Terminal im Bürgerzentrum im Stadtgebiet dergestalt ausgeschildert werden, dass Touristen es leicht finden? Oder soll vielleicht eine Freiluft-Tischtennisplatte im WK VI instandgesetzt werden.
Dies sind drei der Bürgervorschläge, die sich auf jener Ideenliste für den Bürgerhaushalt 2022 wiederfinden werden, die die Basis für die Abstimmung durch die Hoyerswerdaerinnen und Hoyerswerdaer vom 12. April bis zum 9. Mai ist. Vier weitere Ideen sind im Bild zu sehen.
Noch läuft die Abarbeitung der Projekte aus dem Bürgerhaushalt 2021 durch die Stadtverwaltung. Zwar sind zum Beispiel die Restaurierung von Werner Gertlers Drehorgel oder die Pflanzung neuer Bäume am Spielplatz auf der sogenannten Bürgerwiese im Stadtzentrum erledigt. Aber noch ist die Metall-Rose vom Rosarium ebenso beim Restaurator wie die Erneuerung des Schaukastens auf dem Kühnichter Dorfplatz auf passenderes Wetter wartet.
Steuergruppe ist beim Bewerten
Freilich konnten vor dem Jahreswechsel schon Vorschläge für den Bürgerhaushalt 2022 eingereicht werden. Und nachdem die Stadtverwaltung jetzt deren generelle Machbarkeit überprüft hat, ist nun die vom Stadtrat eingesetzte Steuergruppe auf dieser Grundlage dabei, zu bewerten, welche Idee den festgelegten Kriterien entspricht und welche nicht. Zum Beispiel wird sich ein neuer Spielplatz im WK II nicht umsetzen lassen. Hatte es zuletzt Neubauten zumindest kleinerer Spielplätze am Bürgerzentrum, in Kühnicht sowie am Ende der Kocorstraße über den Bürgerhaushalt gegeben, lässt sich so etwas nach der Herabsetzung der maximal je Projekt verfügbaren Summe von 15.000 auf 10.000 Euro sowie durch allgemeine Preissteigerungen nicht mehr finanzieren. Das Ansinnen, angerostete Laternenmasten an der Bautzener Allee zu streichen, hat es ebenso nicht auf die Abstimmungsliste geschafft. Denn um die Straßenbeleuchtung müssen sich laut einem Vertrag mit der Stadt die Versorgungsbetriebe (VBH) kümmern. Es wird gerade darüber gesprochen, wie in diesem Zusammenhang auch das ordentliche Aussehen der Masten sicherzustellen ist. Und an der Wittichenauer Straße zwischen Dresdener Straße und Wittichenauer Kreuzung einen neuen Gehweg zu bauen, würde definitiv das Budget sprengen.
Mehr als 50 Vorschläge wurden so vorige Woche bei einer Sitzung im Neuen Rathaus von den Mitgliedern der Steuergruppe Punkt für Punkt durchgeackert: Kämen die Projekte der Allgemeinheit zugute? Liegen sie im Kostenrahmen? Betreffen sie überhaupt die sachliche oder räumliche Zuständigkeit der Stadt? Zwei Stunden wurde diskutiert und abgestimmt. Auf der Liste, die nun zunächst Ende des Monats dem Stadtrat vorgelegt wird, stehen für die sogenannte Kernstadt aus Altstadt, Neustadt, Kühnicht, Klein- wie Groß Neida reichlich ein Dutzend Vorhaben. Über die Ansinnen aus den Ortsteilen will die Steuergruppe sich in den kommenden Tagen separat verständigen.
Umsetzung ab dem Sommer
Hier gibt es beispielsweise aus Dörgenhausen den Vorschlag, die historischen Gehöfte im Ortskern mit den Namen der ursprünglichen Besitzer zu beschriften.
In Zeißig steht unter anderem mit dem Anstrich der Fassade des „Grünen Kranzes“ ein Anliegen auf der Wunschliste, das so einige im Dorf schon längere Zeit umtreibt.
Und nachdem in Knappenrode nun der sich über drei Bürgerhaushaltsjahre hinziehende Einbau einer Teeküche im dortigen Bürgerzentrum erledigt ist, kann man sich im Ort neuen Bestrebungen zuwenden, darunter eine Erneuerung des Knappenroder Kinderspielplatzes.
Nach der Bürgerabstimmung müssen Steuergruppe und Stadtrat noch einmal Beschlüsse fassen. Danach kann es ab dem Sommer an die Umsetzung der Projekte mit den meisten Stimmen gehen.


