Lohsa. Die Gemeinde Lohsa wird am Südufer des Silbersees investieren. Dazu bekannte sich am Dienstag der Gemeinderat. Einstimmig beschloss er die Vergabe der Planung für die Errichtung eines Multifunktionsgebäudes. Der Auftrag im Wert von 35.000 Euro ging an das Bauplanungsbüro Udo und Torsten Gumpert GbR in Wittichenau. Das neue Gebäude soll das jetzige Sanitärgebäude am Dauercamper-Platz ersetzen.

„Der Neubau ist dringend notwendig. Denn wir brauchen künftig moderne Toiletten und Duschen für die Tagesgäste, für die Strandnutzer, für die Kurzcamper und für die Dauercamper. Geplant im Gebäude sind auch Räume für die touristische Nutzung“, sagte Jens Kieschnick, Leiter des Sachgebiets Bau und Immobilienmanagement der Gemeinde Lohsa. Derzeit führt die Gemeinde eine Varianten-Untersuchung durch. Ziel ist, eine Vorzugsvariante zu ermitteln. Nach dieser Variante soll dann gebaut werden. Noch in diesem Jahr, so Jens Kieschnick, sollen die Leistungsphasen 1 bis 3 geschafft sein. Das betrifft konkret die Grundlagenermittlung, die Vorplanung und die Entwurfsplanung. Gemeinderat Tino Starost (CDU) fragte nach, wo genau das zukünftige Multifunktionsgebäude entstehen soll. Standort soll das jetzige Sanitärgebäude sein. Rechtzeitig und transparent will Tino Starost das Thema Multifunktionsgebäude im Gemeinderat behandelt wissen. Wie er begrüßt Gemeinderat Udo Steglich (Linke) die Investition. Neue Sanitäranlagen sind seines Erachtens nach dringend notwendig. Er bat darum, offen und fair den Betreiber des Campingparks Silbersee, Falk Nowotnick, einzubeziehen. Das sicherte Jens Kieschnick unbedingt zu. Falk Nowotnick, gebürtiger Bad Muskauer, ist seit 2010 Betreiber des Campingparks Silbersee Lausitz – verpachtet von der Gemeinde Lohsa. „Ziel war eigentlich, schon vor der Maßnahme eine Ersatzvariante zu finden“, führte der Bauamtsleiter weiter aus. „Das lehnte der Zuwendungsgeber jedoch ab. Jetzt ist es wichtig für uns, Planungsvorlauf zu haben – damit wir dann die Maßnahme zielgerichtet realisieren.“

Zur Finanzierung der Planungsleistungen stellte die Gemeinde Lohsa einen Maßnahme-Antrag gemäß Paragraph 4 des Verwaltungsabkommens VI zwischen Bund und Ländern zur Braunkohlesanierung. Dieser Antrag für die infrastrukturelle Erschließung wurde beim Sächsischen Oberbergamt eingereicht und bewilligt. Das Gesamt-Budget für die Planungsleistungen beträgt 171.000 Euro. Bisher verfügt wurden 71.500 Euro. Jetzt kommen weitere 35.000 Euro hinzu. Bleibt ein Restbudget von rund 64.000 Euro übrig.

Auf Nachfrage durch Gemeinderat Tino Starost ging Jens Kieschnick zudem auf den Spielplatz am Dauercamping-Platz ein. „Im Rahmen des Förderprogramms Regional-Budget wollen wir die Maßnahme umsetzen“, erwiderte der Bauamtsleiter. „Der Antrag ist jetzt gestellt. Die Auswertung ist für den 19. Juni geplant. Wir hoffen auf positiven Bescheid.“