Hoyerswerda
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Rutschung am Knappensee

Sachverständige haben ihr Untersuchungsergebnis vorgelegt. Über die Fortsetzung der Sanierung kann erst später entschieden werden.

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Rutschung am Knappensee am 11. März 2021
Rutschung am Knappensee am 11. März 2021 © Foto: Gernot Menzel

Lohsa/Freiberg. Die große Rutschung am Knappensee am 11. März 2021 wurde durch Initialeinträge bei den seeseitigen Profilierungsarbeiten am Ufer zur Vorbereitung der geplanten Rütteldruckverdichtung ausgelöst. Das Initial verstärkte sich und führte „zu dem eskalierenden Ausfließen der Kippenmassen und der Schwallwelle“. Beauftragte externe Sachverständige für Geotechnik kamen zu diesem Untersuchungsergebnis und stellten sie nun dem Sächsischen Oberbergamt als zuständige Gefahrenabwehrbehörde und der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) vor, die sie bestätigten. Der abschließende geotechnische Bericht der Sachverständigen für Geotechnik soll voraussichtlich am 18. Juni 2021 vorgelegt werden, heißt es in einer am Dienstag verbreiteten Mitteilung.

Maßgebend für den Eintritt der umfangreichen Rutschung war demnach die geotechnische Gefährdungssituation an den Uferbereichen der Ostböschung des Knappensees. Die Innenkippen des ehemaligen Tagebau Werminghoff galten als instabil und waren ein wesentlicher Grund für die umfangreichen Sanierungsarbeiten, die seit 2014 zur Sicherung des Knappensees durchgeführt werden. Das Ausfließen von Massen in den See wird durch sogenannte „versteckte Dämme“ zur Stabilisierung der Böschungen verhindert. Dieser Damm sollte an dem von der Rutschung betroffenen Uferabschnitt erst noch mittels Rütteldruckverdichtung geschaffen werden. Die Profilierungsarbeiten auf Seeseite gehörten im Vorfeld dazu. Dass die versteckten Dämme wirksam sind, bestätigen die Sachverständigen.

Die Rutschung kam an den bereits mit Rütteldruckverdichtung gesicherten benachbarten Uferbereichen zum Stehen. „Diese Sicherungsdämme haben den großen Belastungen standgehalten und somit auch einen Nachweis der Wirksamkeit der Sanierungsmaßnahmen erbracht“, heißt es seitens des Oberbergamtes.

Jetzt soll zunächst der geotechnisch instabile Rutschungskessel gesichert werden. Bis zum 28. Juni 2021 soll durch die Sachverständigen ein Konzept zu den erforderlichen Sicherungs- und Sofortmaßnahmen erarbeitet werden. Über die Fortsetzung der regulären Sanierung des Knappensees in den betroffenen Bereichen kann nach Aussage des Oberbergamtes aber erst im Frühjahr 2022 entschieden werden.

Die ursprünglich für 2022 geplante Freigabe der Wasserfläche des Knappensees war schon kurz nach der Rutschung abgesagt worden. (red/US)