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S-Bahn nach Kamenz soll kommen!

Sachsens Grüne wollen die Seenlandbahn auch 2021 rollen lassen, und sie unterbreiten Vorschläge für eine bessere Bahnanbindung der Westlausitz .

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Die Seenlandbahn, die an den Wochenenden zwischen Dresden und Senftenberg pendelte, wurde in den Sommerferien von mehr als 3.000 Fahrgästen genutzt. Im Bild zu sehen ist sie beim Halt auf dem Bahnhof Straßgräbchen-Bernsdorf.
Die Seenlandbahn, die an den Wochenenden zwischen Dresden und Senftenberg pendelte, wurde in den Sommerferien von mehr als 3.000 Fahrgästen genutzt. Im Bild zu sehen ist sie beim Halt auf dem Bahnhof Straßgräbchen-Bernsdorf. © Foto: Gernot Menzel

Dresden/Kamenz. Rund 3.100 Fahrgäste hat die Lausitzer Seenlandbahn dieses Jahr an den Sommerferienwochenenden zwischen Dresden, Kamenz und Senftenberg befördert. Die Wiederinbetriebnahme der Strecke von Kamenz nach Hosena und Senftenberg für den Personenverkehr als Seenlandbahn war aber nur ein Test. Ob es eine Neuauflage geben wird, ist unklar.

Für die sächsischen Grünen gibt es nach dem erfolgreichen Sommer gar keine Frage. Der Test habe das Potenzial gezeigt. Die Seenlandbahn soll wieder rollen, dafür wollen sie sich einsetzen. Das ist nicht alles. Sachsens Grüne beschäftigten sich jetzt mit dem Nahverkehr in der Westlausitz. Christian Lindner von der Landesarbeitsgemeinschaft Mobilität (LAG) und Verkehr stellte Ergebnisse vor. Bei den Milliarden für den Kohleausstieg sei auch Geld für den Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke Radeberg/Arnsdorf – Kamenz – Hosena vorgesehen. „Eine Verbindungskurve bei Hosena soll es ermöglichen, Züge aus Süden künftig direkt nach Hoyerswerda zu führen“, so Lindner. Der Verkehrsbund Oberelbe (VVO) wolle die Verbindung als Linie S 7 in das Dresdner S-Bahn-Netz integrieren. Zwischen Dresden und Kamenz soll bereits ab Ende 2021 der Halbstundentakt gefahren werden. Nördlich von Kamenz sei ein Stundentakt vorgesehen. Mit einer Realisierung rechnet der VVO auf dieser Strecke allerdings nicht vor 2030.

Konzept für Interimsverkehr

Norman Volger, Vorstandssprecher der Grünen in Sachsen, unterstützt die Ausbaupläne, fordert aber, dass das deutlich schneller passieren müsse. So hätten die Grünen ein Konzept für einen Interimsverkehr entwickelt. Zwischen Kamenz und Hosena könne ein Pendelverkehr mit einem Triebwagen eingerichtet werden, der in Hosena Anschluss nach Hoyerswerda bietet. „Um auch einen Anschluss nach Senftenberg zu schaffen, müsste der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg Züge der Regionalbahn 24 über Senftenberg hinaus bis Hosena verlängern“, so Lindner. Ergänzend soll ein provisorischer Halt in Kamenz Nord für Pendler geprüft werden.

Außerdem spricht sich die Landesarbeitsgemeinschaft dafür aus, die Seenlandbahn im Sommer 2021 weiterzuführen. Bekannt ist das Problem zu kurzer Bahnsteige in Wiednitz und Bernsdorf. Deshalb konnte im Sommer 2020 nur ein Triebwagen fahren. Damit war der Andrang teilweise nicht zu bewältigen. Die Grünen schlagen vor: Es könnten zwei Triebwagen fahren, aber nur einer zum Ein- und Aussteigen genutzt werden. Der VVO prüft immer noch die Zukunft der Seenlandbahn. Wenn die Entscheidungen gefallen und das Geld dafür da sei, dann werde man schauen, was sich verbessern lässt, heißt es. (SZ/ha)