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Schwarze Pumpe soll ein „Grüner Industriepark“ werden

Die Sächsische Agentur für Strukturentwicklung hat ein Transformationsgutachten zur Stromversorgung beauftragt.

Von Mirko Kolodziej
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© Symbolfoto: Mirko Kolodziej

Schwarze Pumpe. Beispiellos hat Dr. Eike Blume-Werry vom Bundesverband der deutschen Industrie zu Jahresbeginn in einem Interview das Ansinnen genannt, ein Industrieland wie Deutschland so umzustellen, dass die Wirtschaft ohne den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid arbeitet.

Jemand, der in einer Lausitzer Kommunalverwaltung Verantwortung trägt, sprach dieser Tage angesichts der politisch-regulatorischen Vorgaben von einer Operation am offenen Herzen mit einem Taschenmesser, zu der es freilich keine Alternative gebe. Roland Peine, als Geschäftsführer der ASG für das Management des Industrieparks Schwarze Pumpe mitverantwortlich, sieht Letzteres wohl ähnlich.

„Es ist ja klar, dass wir heute noch ein Kohlestandort sind und wir das ändern müssen. Sonst haben wir einfach keine Zukunft“, sagt Peine. Mit Hilfe der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung (SAS) beginnt das Industriepark-Management nun damit, sich konkrete Gedanken etwa dazu zu machen, wie die Unternehmen am Standort mit Strom aus regenerativen Quellen versorgt werden können.

Die Fragen sind vielfältig, reichen vom Strombezug über die notwendige Netzinfrastruktur bis hin zu den Kosten. Und Letzteres betrifft nicht nur nötige Investitionen, sondern auch die Strompreise für die Wirtschaft, die zu deren Vorteil und somit zum Vorteil des Industrieparks im Wettbewerb mit anderen Standorten natürlich möglichst gering sein sollen. Die SAS hat aus diesem Grund ein Transformationsgutachten „Grüner Industriepark“ in Auftrag gegeben. Motto: Vom Kohlestromstandort zum Standort Erneuerbare Energien.

Allein der Bedarf ist eine Herausforderung, dürfte er doch mit der geplanten Süderweiterung des Industrieparks und einer Reihe von Neuansiedlungen wachsen.

Allerdings ist man in Schwarze Pumpe überzeugt, dass eine gemeinsame Lösung für alle Unternehmen am Standort besser ist, als jeweils einzelne Bemühungen um individuelle Versorgung. Als Partner für entsprechende Überlegungen hat die ASG die come2Energy GmbH aus Lübbenau gewonnen. Die Firma versteht sich als Dienstleister für Energieversorgungsanlagen jeglicher Art von der Betriebsführung eines Windparks in Vetschau über die Erneuerung eines Blockheizkraftwerkes bei Tropical Islands in Briesen (Halbe) bis hin zu Planung und Bau von Kabeltrassen.

Roland Peine sagt, die ASG und der von ihr betreute kommunale Industriepark-Zweckverband von Spremberg und Spreetal stünden erst am Beginn eines Prozesses. „Unstrittig ist, dass das ein langer, steiniger Weg wird. Aber wir müssen anfangen“, so der technische AGS-Geschäftsführer.