Hoyerswerda
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„Spaziergänger“ ziehen erstmals durch Neu- und Altstadt

In Hoyerswerda sperrte die Polizei große Kreuzungen, damit der Zug passieren konnte.

Von Uwe Schulz
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© Symbolfoto: SZ Archiv

Hoyerswerda. Montagabend versammelten sich wie seit Anfang Dezember jede Woche „Spaziergänger“ zum Protest gegen die geltenden Corona-Maßnahmen auf dem Lausitzer Platz. Ein Anmelder für die Versammlung fand sich nicht. Der auf mehrere hundert Menschen anwachsende Zug wurde allerdings erstmals nicht von der Polizei gestoppt. Es gab auch keine Feststellungen von Personalien. „Von den Teilnehmern gingen in keinem Fall Störungen oder gar Aggressionen aus, weshalb ein polizeiliches Einschreiten nicht geboten war“, heißt es seitens der Polizeidirektion Görlitz, die offenbar in dem Sinne handelte, die Versammlungsfreiheit zu gewähren und nur einzuschreiten, wenn es erforderlich ist.

Gemäß geltender Corona-Verordnung sind Demonstrationen und Versammlungen derzeit mit bis zu 1.000 Teilnehmern möglich, müssen aber angemeldet werden. In Hoyerswerda bewegte sich der unangemeldete Zug über die Einsteinstraße in die Altstadt zum Markt, weiter über Kirch-, Friedrichs- und Frentzelstraße wieder in die Neustadt, hier an der Südstraße und der Külzstraße entlang. Die Polizei sperrte, um das Passieren des Zuges zu ermöglichen, kurzzeitig große Straßen, insbesondere die B 97. Aus den Reihen der „Spaziergänger“ wurde neben den bislang gängigen Rufen wie „Wir sind das Volk“ und „Frieden - Freiheit - Keine Diktatur“ auffallend häufig „Widerstand“ skandiert. Die Polizei bewertete den Aufzug in Hoyerswerda ebenso wie den in Bernsdorf als einen der kleineren in Ostsachsen. In den Landkreisen Bautzen und Görlitz sind demnach am Montag insgesamt etwa 8.000 Menschen bei angemeldeten und nichtangemeldeten Veranstaltungen gezählt worden. In Bautzen wurden bis zu 1.200 Teilnehmer gezählt, in Löbau 900, in Görlitz bis zu 850.

In Cottbus löste die Polizei hingegen eine Versammlung mit rund 2.500 Teilnehmern auf, weil sich kein Versammlungsleiter fand. Letztlich gab es hier acht Strafanzeigen, vier Festnahmen und 175 Owi-Anzeigen.