Hoyerswerda
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Spielabbruch nach wiederholten rassistischen Äußerungen

Präsident des SV Post Germania Bautzen entschuldigt sich beim Hoyerswerdaer FC für das Verhalten einiger Zuschauer.

Von Ralf Grunert
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Amadou Sow (am Ball), der als Asylbewerber aus Guinea in Hoyerswerda lebt, hatte bis zum Spielabbruch viermal für den HFC ins Tor getroffen.
Amadou Sow (am Ball), der als Asylbewerber aus Guinea in Hoyerswerda lebt, hatte bis zum Spielabbruch viermal für den HFC ins Tor getroffen. © Foto: Werner Müller

Hoyerswerda. Bis zum triumphalen Sieg im Saison-Auftaktspiel des Hoyerswerdaer FC im heimischen Jahnstadion gegen den SV Post Germania Bautzen fehlten am Samstag nur noch zwölf Minuten, da beendete Schiedsrichter Tim Wende aus Bergen beim Stand von 7:0 die Partie vorzeitig. Vorausgegangen waren wiederholte rassistische Äußerungen aus den Reihen der Bautzener Zuschauer, die schon in der 1. Halbzeit begonnen, sich in der 2. Halbzeit fortgesetzt hatten und dem HFC-Spieler Amadou Sow galten, wie nicht nur Vereinspräsident Bernd Ziemann beobachtet hat. Zwar wollten beide Mannschaften gern das Spiel beenden. Eine entsprechende Bitte lehnt der Schiedsrichter jedoch ab. „Er hatte auch keinen Ermessensspielraum“, erklärte Bernd Ziemann. „Er hat sich an die Regularien gehalten.“ Die lassen keinen Spielraum. Der HFC-Präsident hat jedenfalls keinerlei Verständnis für das Verhalten der betreffenden Zuschauer. „Man kann zu Ausländern stehen, wie man will, aber Beleidigungen gehören sich ganz einfach nicht“, erklärte er gestern gegenüber TAGEBLATT.

Auch Mike Sievers, der Präsident des SV Post Germania Bautzen, hat sich zu Wort gemeldet. Via Facebook ließ er unter anderem wissen: „Der SV Post Germania Bautzen distanziert sich auf das Schärfste von dem Verhalten dieser Personen. Wir bitten alle Beteiligten, insbesondere den Hoyerswerdaer FC, seine Spieler und seine Verantwortlichen um Entschuldigung! Dieses Verhalten entspricht nicht im geringsten dem Verhaltenskodex unseres Vereins und muss und wird Konsequenzen nach sich ziehen. Rassismus hat keinen Platz in Vereinen und in der Gesellschaft.“

Wie das Spiel nun gewertet wird, bleibt abzuwarten. Bernd Ziemann rechnet mit einem Ausgang zugunsten des HFC.