Bröthen. Lebens- und Glaubensfreude soll er widerspiegeln. Der 15. Sorbische Evangelische Heimattag in der Region Hoyerswerda am Sonntag, dem 18. Juni, führt nach Bröthen. Die Vorbereitung ist abgeschlossen, teilt Heinrich Koch, Pfarrer der Evangelischen Johanneskirchengemeinde Hoyerswerda-Altstadt, auf Nachfrage mit. Er gehört mit zum Arbeitskreis Heimattag. Insgesamt 22 Engagierte bringen sich dabei ein. Dazu gehören Pfarrerinnen und Pfarrer, Vertreter aus den Gemeindekirchenräten, Vereinen und Kulturgruppen sowie Vertreter der Domowina.
Der Heimattag beginnt am Sonntag um 10 Uhr mit dem deutsch-sorbischen Abendmahlsgottesdienst in der Johanneskirche. Musikalisch begleiten ihn der Chor Seidewinkel und Kantor Johannes Leue. Für die Jüngsten wird ein Kindergottesdienst organisiert. Nach dem Gottesdienst starten Kremser von der Johanneskirche durch die Altstadt weiter nach Bröthen. Die Königswarthaer Blasmusikanten fahren mit ihrem Kremser vorne und führen den Zug an. Die einzelnen Dörfer des Kirchspiels Hoyerswerda folgen. „Bröthen, Zeißig, Seidewinkel, Bergen kümmern sich selbst. Die Kirchengemeinde bestellt zwei Kremser – einen für die Blaskapelle“, sagt Heinrich Koch.
Mittagessen gibt es im Bürgerhaus Bröthen. Danach tanzen die Teilnehmer gemeinsam und singen Volkslieder. Es folgen Grußworte der Gäste. Die Teilnehmer des Heimattages können den Hof Janine Giebner und das Traditionszimmer besichtigen. Ebenso steht der Domowina-Verlag mit einem sorbischen Büchertisch bereit. Um 14.30 Uhr erfreut die Kindertanzgruppe Bröthen mit ihrem Programm. Eine abschließende Andacht wird es gegen 15.45 Uhr geben. Dann fliegt ein Ballongruß in die Ferne. Traditionell steigen Luftballons in den sorbischen Farben Blau, Rot und Weiß in den Himmel auf. Diese Ballons enthalten vor allem Wünsche, Fürbitten und Gebete. Unterstützung für den Heimattag kommt finanziell vom Sorben- und Wendenbeirat der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz.
Erstmals fand der Heimattag 2007 in Hoyerswerda statt. Die Idee und die Motivation dafür kam von Joachim Nagel, der von 1992 bis 2012 Pfarrer der evangelischen Johanneskirchengemeinde Hoyerswerda-Altstadt war. Der Heimattag, so sein Anliegen, soll an die sorbischen Wurzeln der Region Hoyerswerda erinnern. Er soll Stolz auf die Geschichte, Stolz auf die Vorfahren und auf deren Kulturpflege wecken. Zudem soll er junge Menschen heute ermutigen, Traditionen und Bräuche der Heimat wieder engagiert zu pflegen. Der Heimattag soll das Bekenntnis zur Heimat und zur Identität stärken.
Die Teilnehmer sollen ebenfalls Erneuerung im Glauben erfahren. „Lebens- und Glaubensfreude sollen sich ineinander spiegeln. Der Tag soll ein Zeichen der Verbundenheit mit den Wurzeln unserer Region sein“, beschrieb Joachim Nagel, der heute in Polen lebt, das ursprüngliche Anliegen des Heimattages, der seit 2007 kontinuierlich jedes Jahr stattfand. Nur 2020 musste er coronabedingt als große Zusammenkunft ausfallen. Nach 2007 in Hoyerswerda, dem Sorbischen Heimatfest 2008 in Hoyerswerda / Zeißig, den Sorbischen Heimattagen 2009 in Hoyerswerda / Bröthen, 2010 in Hoyerswerda / Schwarzkollm, 2011 in Hoyerswerda / Spohla, 2012 in Hoyerswerda / Nardt, 2013 in Hoyerswerda / Neuwiese, 2014 in Hoyerswerda / Seidewinkel, 2015 in Geierswalde und Tätzschwitz, 2016 in Hoyerswerda, 2017 in Spreewitz und Neustadt Spree, 2018 in Bluno, 2019 in Groß Särchen, 2021 in Hoyerswerda / Bergen und danach 2022 in Hoyerswerda / Zeißig findet der Heimattag jetzt wieder in Bröthen statt.