Hoyerswerda. Am 11. Mai 2012 endete eine Ära: Michael Renner, Chef der Lausitzhalle, wurde in den Ruhestand verabschiedet; in Altersteilzeit. 1977 hatte er seine Hoyerswerdaer Kultur-Laufbahn in der Alfred-Scholz-Halle begonnen, war dann in das neu entstehende Haus der Berg- und Energiearbeiter des Gaskombinates Schwarze Pumpe gewechselt. Am 30. April 1984 wurde das HBE eröffnet. Renner war damals Abteilungsleiter. Im September 1992 wurde er Gründungsgeschäftsführer der nunmehrigen Lausitzhalle – und blieb deren Chef bis zu besagtem Jahre 2012.

Bekannt war er dafür, mit der Halle und dem Team der Perfektion möglichst nahe kommen zu wollen. Akribisch zu sein. Ausdauer und Durchsetzungsvermögen an den Tag zu legen. Niemals nachtragend zu sein – und niemals zu klagen; auch wenn die Lausitzhalle in schwierigen finanziellen Gewässern navigieren musste. Sein Leitmotiv: „Wenn die Leute sagen: «unser Kulturhaus», ist das für uns das größte Lob.“

Der Ruhestand ist für Renner vor allem ein Unruhestand. Er übt(e) Ämter „im Hintergrund“, aber darum nicht minder bedeutsam, aus – und das ist bis heute so geblieben: beratender Bürger („sachkundiger Einwohner“) für „Aktives Hoyerswerda“ im Schul-, Kultur- und Sozialausschusses der Stadt Hoyerswerda; Aufsichtsrat der Zoo, Kultur und Bildung gGmbH (Zookultur), Mitglied im Vorstand der KulturFabrik, innehabend ein Aufsichtsmandat des Großvermieters LebensRäume e. G. ... Privat ist er begeisterter Radfahrer; sportlich unterwegs, nicht selten auf Langstrecken. Und er ist kulturbegeistert geblieben; ob nun vor wenigen Tagen als Gast in der Energiefabrik Knappenrode bei der Buchpräsentation von Jürgen Matschies Bildband „Tief im Osten“ oder, wenn es sich anbietet, natürlich in der Lausitzhalle. Wer weiß – vielleicht erlebt er hier ja tatsächlich noch ein Konzert mit Reinhard Mey; einziger Wunschkandidat, den er als Chef der Lausitzhalle nicht nach Hoyerswerda holen konnte. Es wäre ein (nachträgliches) Geschenk. Heute feiert Michael Renner 70. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!