Hoyerswerda
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Unterwegs im tiefsten Dunkel

In Hoyerswerdas Alter Berliner Straße sind die nächtlichen Lichtverhältnisse suboptimal.

Von Mirko Kolodziej
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Die Straßenlaternen leuchten in der Alten Berliner Straße auf der
Seite ohne einen Gehweg. Jener, auf der anderen Seite, liegt dafür im
tiefsten Dunkel.
Die Straßenlaternen leuchten in der Alten Berliner Straße auf der Seite ohne einen Gehweg. Jener, auf der anderen Seite, liegt dafür im tiefsten Dunkel. © Foto: Gernot Menzel

Hoyerswerda. Die dunkelste Zeit des Jahres ist erreicht. Gerade einmal sieben Stunden und 50 Minuten liegen an diesem Montag zwischen Sonnenauf- und -untergang. Da freuen sich die meisten Menschen darüber, dass allerorten diverse Adventsbeleuchtung die Zeit ein wenig erhellt.

Brigitte und Erhard Hoysack aus der Altstadt würden sich allerdings an einer ganz bestimmten Stelle ganzjährig ein wenig mehr Helligkeit wünschen. Gemeint ist ein Fußgängerweg in der Nähe ihres Wohnhauses. Er führt an der Alten Berliner Straße von der Kreuzung mit der Kolpingstraße zur Kreuzung mit der Spremberger Straße.

Als vor ein paar Wochen das Herbstlaub von den Bäumen sowie ab und an ein wenig mehr Wasser vom Himmel fiel, musste das Ehepaar hier abends wieder besonders Obacht geben. Seltsamerweise stehen die Laternen nämlich auf der anderen Straßenseite, auf der es keinen Gehweg gibt.

Im Rathaus ist man sich des Umstandes wohl bewusst, dass in diesem Bereich die Lichtbedingungen nach Einbruch der Dunkelheit nicht optimal sind. „Aufgrund des Alters der Gesamtanlage und der großen Mastabstände kann die vorhandene Straßenbeleuchtung nicht den aktuell geltenden Vorgaben für Neuanlagen entsprechen“, sagt Stadtverwaltungssprecherin Corinna Stumpf. Eine ausreichende Ausleuchtung könne demnach nur durch eine Erneuerung der Lichttechnik im Straßenzug erreicht werden. So etwas, so Corinna Stumpf weiter, passiere in der Regel aber nur im Zusammenhang mit einer umfänglichen Straßensanierung. „Aktuell und mittelfristig sind derartige Maßnahmen in der Alten Berliner Straße nicht beabsichtigt“, so die Rathaus-Sprecherin.

Sie verrät freilich noch etwas anderes: Zwar sind die Zeiten vorbei, zu denen aus Spargründen nur jede zweite Laterne leuchtete. Aber: Nun wird bis auf wenige Ausnahmen in der gesamten Stadt gedimmt, und zwar von 17 Uhr bis 22 Uhr sowie von 5 Uhr bis 6 Uhr jeweils um 30 Prozent, zwischen 22 Uhr und 5 Uhr sogar um 55 Prozent. Dass ein Verzicht darauf in der Alten Berliner Straße viel bringen würde, scheint man im Rathaus nicht zu glauben. Denn: Die 30 Prozent seien so gering, dass man sie faktisch kaum wahrnehme.

Vorerst bleibt Brigitte und Erhard Hoysack also wohl nur, auf die Astronomie zu setzen. Am morgigen Dienstag ist Wintersonnenwende. Schon am Silvestertag liegen zwischen Sonnenauf- und -untergang immerhin sieben Stunden und 55 Minuten.