Hoyerswerda
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Viel weniger Unfälle, aber mehr Tote in der Oberlausitz

Auf den Straßen in den Kreisen Bautzen und Görlitz krachte es letztes Jahr 2.000 Mal weniger als 2019. Kleinteiliger gibt es die Zahlen vorerst nicht.

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Ein aktueller Unfall: Gegen 8.45 Uhr prallten am Montag auf der B97 unweit des Abzweigs Burghammer ein Ford Ka und ein Skoda Octavia zusammen. Beide Fahrer wurden ins Klinikum eingeliefert.
Ein aktueller Unfall: Gegen 8.45 Uhr prallten am Montag auf der B97 unweit des Abzweigs Burghammer ein Ford Ka und ein Skoda Octavia zusammen. Beide Fahrer wurden ins Klinikum eingeliefert. © Foto: LausitzNews/Maik Petrick

Bautzen/Görlitz. 2020 gab es in den Landkreisen Bautzen und Görlitz deutlich weniger Verkehrsunfälle als in den Jahren zuvor. „Die Zahl sank von rund 15.460 Unfällen im Jahr 2019 auf knapp 13.370. Das ist ein Rückgang um 13,5 Prozent“, berichtet Sebastian Ulbrich von der Pressestelle der Polizeidirektion Görlitz.

Zurückgegangen ist auch die Zahl der Menschen, die bei Unfällen verletzt wurden. Bei Schwerverletzten sank sie um 7,5 von 571 auf 528 Betroffenen, bei Leichtverletzten um 10,5 Prozent von 1.704 auf 1.525 Personen.

Allerdings kamen mehr Menschen ums Leben. 2020 starben in den Landkreisen Bautzen und Görlitz 28 Personen bei Verkehrsunfällen – fünf mehr als im Jahr 2019. – Die Hauptursachen bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden waren auch im vergangenen Jahr erneut Vorfahrtsfehler (19 Prozent), gefolgt von überhöhter Geschwindigkeit (18 Prozent), nicht genügendem Abstand (zwölf Prozent) sowie Fehlern beim Abbiegen (neun Prozent).249 Verkehrsunfälle waren im vergangenen Jahr auf Alkoholeinfluss zurückzuführen, 57 weniger als im Jahr zuvor. „Auch im Zehn-Jahres-Vergleich gab es nie weniger Alkoholunfälle als 2020“, heißt es im Bericht der Polizeidirektion zur Unfallstatistik. Mit 289 Fällen landet das Jahr 2018 auf Platz zwei in diesem Ranking.

Ein gegensätzlicher Trend ist bei der Zahl der Unfälle unter Drogen oder anderen berauschenden Mitteln festzustellen: 46 Fälle waren es 2020 und damit mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr (22). Zwar registrierte die Polizeidirektion Görlitz 2018 bereits 41 Verkehrsunfälle dieser Art, davor waren es jedoch nie mehr als 31. Auch bei Verkehrskontrollen werden mehr Fahrer erwischt, die unter Drogeneinfluss am Steuer sitzen.

Die Zahl der Verkehrsunfälle, an denen Radfahrer beteiligt sind, ist gestiegen – von 612 im Jahr 2019 auf 658 im Jahr 2020. Im Fünf-Jahres-Rückblick gab es nur 2018 mehr Radunfälle, nämlich 668. Bei den Unfällen mit Radfahrern wurde im vergangenen Jahr in 521 Fällen mindestens eine Person verletzt.

Als Grund für die sinkenden Unfallzahlen sieht Polizeipräsident Manfred Weißbach die Corona-Pandemie. Sie habe zu weniger Verkehr auf den Straßen geführt. Eine Einordnung der Zahlen von 2020 in die Werte der vergangenen Jahre sei daher nur bedingt möglich.

Eine Untergliederung der Statistikzahlen in die einzelnen Revierbereiche ist bislang noch nicht erfolgt. Zuerst werden stets die Zahlen für den Freistaat bekannt gegeben, dann die auf Ebene der Polizeidirektion. Wie es letztlich in den einzelnen Regionen aussieht, sich das Unfallgeschehen beispielsweise im Bereich Hoyerswerda entwickelt hat, offenbart sich dann manchmal erst im Sommer, wenn die Verkehrunfallkommission tagt. (SZ/US)