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Was tun gegen die Hitze?

Richtig lüften, viel trinken und abkühlen beim Baden – da gibt es verschiedene Favoriten.

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J. Zeylabpour
J. Zeylabpour © Foto: Katrin Demczenko

Von Katrin Demczenko

Hoyerswerda. Wenn sommerliche Hitze wie eine Glocke über Deutschland liegt, muss jeder Mensch auf seine Weise mit diesen Temperaturen jenseits der 30 Grad-Marke umgehen. Wohl dem, der dann in einem klimatisierten Raum arbeiten kann oder als Rentner selbst entscheidet, wann er die Wohnung verlässt.

Sigrid Walter lässt an solchen Tagen die körperlich anstrengende Gartenarbeit ruhen und geht lieber mit ihrer Enkelin im Lausitz-Center shoppen. „Da ist es angenehmer als draußen“, sagt die Seniorin. Ihren Garten in Michalken gießt sie immer erst abends und stellt fest, dass der Wasserbedarf dafür ständig steigt. Schließlich möchte sie doch, dass all ihre selbst gesetzten Pflanzen grünen und blühen. Sigrid Walter trinkt an heißen Tagen ebenfalls mehr als sonst, und nachts schläft sie bei offenem Fenster. Sonnencreme ist für die 82-Jährige unverzichtbar, denn sie schützt ihre Haut konsequent vor der UV-Strahlung. Das gilt aber vor allem, wenn sie im Scheibe-See schwimmen geht.

Marina Rebol aus Lohsa trifft im Umgang mit hohen Sommertemperaturen ganz ähnliche Maßnahmen, sagt aber zuerst: „Ich habe kein Problem mit Hitze. Ich liebe das.“ Sie lüftet abends und schließt bei Tage die Rollos. Ein Lüfter sorgt für ein angenehmes Raumklima, und viel Trinken steht ganz oben auf der Agenda der 64-Jährigen. Frühmorgens gießt die Rentnerin ihren Garten, denn nur genug Wasser sorgt für eine gute Ernte. Mit einem Sprung in den Dreiweiberner See verschafft sie sich zusätzlich Abkühlung, wobei sie insbesondere bei diesen Ausflügen Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor benutzt.

Jamshid Zeylabpour ist erst seit drei Jahren in Hoyerswerda, kennt aber heiße Sommer aus seiner Heimat Iran. Er freut sich, hier wie zu Hause Wassermelone gegen den Durst essen zu können und trinkt viel, um sich wohl zu fühlen. In seinem Zimmer im Asylbewerberheim benutzt Jamshid Zeylabpour einen Lüfter, um die Temperatur wenigstens etwas zu regulieren, und sonst geht er zur Abkühlung schwimmen an den Scheibe-See. Der 32-Jährige beginnt bald ein Praktikum als Pflegehelfer und hofft dafür auf angenehmere Temperaturen. Sein Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt soll ihm schließlich gut gelingen.

Horst Tiebel sitzt im Sommer gern auf einer schattigen Parkbank und schwatzt mit Passanten. Er gießt täglich seine Balkonblumen und im Garten die Pflanzen im Gewächshaus. „Die Beete mit den Kartoffeln bekommen weniger Wasser, das ist auf den Feldern auch so“, erklärt Horst Tiebel. Die Liebe zur Natur geht bei dem 75-Jährigen aber noch weiter, weil er von Montag bis Freitag im Nebenjob Grünanlagen in Hoyerswerda reinigt. Von 8 bis 10 Uhr ist er im Dienst und da stören ihn weder Wärme noch Kälte oder Regen. Bei Hitze trägt er eine leichte Kopfbedeckung. Nach der Arbeit badet er im Silbersee und täglich schwört er auf ein bis zwei Liter kaltes Trinkwasser. „Wir haben ja gutes Leitungswasser“, sagt Horst Tiebel.