Hoyerswerda. Trotz des regnerischen Wetters ließen sich einige Menschen den Besuch im Zoo Hoyerswerda nicht nehmen. Gestern gab es nach 134 Tagen erstmals wieder die Möglichkeit dazu. Noch mehr freute das anscheinend nur noch Eugène Bruins als Zoologischen Leiter – besonders als er die jungen Ziegen das erste Mal zu Gesicht bekam. So gibt es viel zu entdecken.
Überhaupt hofft die Zooleitung darauf, dass Besucher kommen, die die neuesten Gehege und (Urzeit-)Tiere noch nicht gesehen haben. Denn sowohl im letzten als auch in diesem Jahr sind einige Neuerungen auf den Weg gebracht worden. „Wir hoffen auf ein gutes Jahr“, heißt es von Eugène Bruins.
Eine der kleinen Baustellen ist das Tropenhaus. Derzeit wird es noch freiwillig geschlossen gehalten. Dort wurden gemauerte Hochbeete ergänzt, um ein natürlicheres Aussehen zu erzeugen. Weiterhin soll auf der Rückseite, in Richtung Sambesi, ein Ausgang ergänzt werden. Gewerkelt wird ebenso bei den Kolkraben und bald bei den Servalen. Dabei geht es um Vergrößerungen der jeweiligen Anlagen. Der Spielplatz ist noch von Absperrband umgeben. Derzeit wird der Sand getauscht, neue Spielgeräte werden ergänzt. Ausbesserungen wurden in der Schließzeit schon vorgenommen. „Dafür war die Zeit gut“, meint Sprecherin Stefanie Jürß. Vor Ostern sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Zwei Frauen aus der Nähe von Sebnitz erkundigen sich schon nach dem Termin. Sie sind zu ihrem beider Geburtstag erstmals im Zoo und wollen gerne mit Kindern wiederkommen.
Neu eingeführt wurde ein Online-Buchungssystem, um Warteschlangen an der Kasse zu vermeiden und für den Überblick über die Besucherzahlen. Theoretisch können sich 600 Menschen nach den aktuellen Corona-Bestimmungen gleichzeitig auf dem Gelände aufhalten. Online und über eine Hotline können Zeitfenster für den Einlass gebucht werden. Das erfolgt unter Angabe der Personenanzahl sowie der Zusage, die Bestätigungsmail mitzubringen und sich tagesaktuell über die Modalitäten zu informieren. Denn immerhin schwingt weiter die Angst mit, erneut schließen zu müssen. Stefanie Jürß äußert die Hoffnung, „dass der Landkreis mal zu unseren Gunsten entscheidet“. In anderen Bundesländern waren Tiergärten und Zoologische Einrichtungen schon länger geöffnet. „Ich sehe das Problem nicht“, so Eugène Bruins, „das Hygienekonzept hat funktioniert“. Der Rundweg in eine Richtung bleibt wie gehabt erhalten. In Vorbereitung auf die Öffnung wurden entsprechende Hinweisschilder erneuert oder Wege beräumt. Etwas einschränken müssen sich nun die hauseigenen Techniker. Besonders lautstarke Arbeiten sind nun wieder außerhalb der Öffnungszeit auszuführen. An Wochenenden soll künftig das alte Kassenhäuschen wieder genutzt werden, um die räumlichen Kapazitäten auszuschöpfen.
Für die Tiere ändert sich wenig. Fütterungen und Gehegepflege waren nicht beeinflusst. Dennoch sind einige Arten interaktiver mit dem Publikum als andere. Stefanie Jürß denkt dabei an die Affen und die größeren Säugetiere, wie Esel und Ziegen. Der Zooleiter hat beobachtet, dass Emu Hilde neugierig sei. Er schenkt ihr gerne mal eine Minute mehr Aufmerksamkeit und einige Rosinen. Die junge China-Leopardin Nala hingegen sei noch ziemlich scheu, denn sie ist bisher größtenteils ohne Besucher aufgewachsen. Mindestens bis August wird sie noch in Hoyerswerda bei Baobao sein – 15 Monate bei der Mutter schreibt das Zuchtprogramm vor.
Per Ausgabe ist die gastronomische Versorgung trotz geschlossenem Restaurant weiterhin abgesichert. Es gibt zum Beispiel Fischbrötchen und Bratwurst sowie Suppe und Nudeln – alles zum Mitnehmen.
Termine unter: https://www.terminland.de/zoohy/ oder Tel. 03571 20937701 (Montag-Freitag, 9-12 Uhr)

