Hoyerswerda
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Wieder keine Dr.-Helmut-Kohl-Rose ...

... aber der Forster Rosengarten startet trotzdem in neue Saison – am übermorgigen Sonntag.

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Die 30. Forster Rosenkönigin Martyna I. freut sich auf die BesucherInnen am ersten Rosengartensonntag in diesem Jahr – übermorgen.
Die 30. Forster Rosenkönigin Martyna I. freut sich auf die BesucherInnen am ersten Rosengartensonntag in diesem Jahr – übermorgen. © Foto: Stadt Forst/Patrick Lucia

Von Beowulf Kayser

Forst. Auf rund 30.000 Rosenstöcken soll die Königin der Blumen schon bald im Ostdeutschen Rosengarten in Forst erblühen. „Etwa tausend Sorten, darunter 17 Neuheiten, erwarten die BesucherInnen in diesem Jahr in unserer 17 Hektar großen Anlage an der Neiße“, sagte Werkleiter Stefan Palm. „Neulinge“ sind unter anderen „Better Times“, „Kesse Lippe“,„Peppino“ sowie „Summer of Love“, „See you in Purple“ oder „Sweet Pretty“ – alles besonders bienenfreundliche Sorten. Auch historische Rosennamen wie „Till Eulenspiegel“, „Martin Luther“, „Theodor Fontane“ und „Alexander von Humboldt“, findet man noch in den Forster Beeten. „Klangvolle Prominenten- oder gar Politikernamen sind allerdings kaum noch angesagt“, so der Forster Projektmanager. Zu groß sei die Gefahr, dass der Namensträger für die verschiedenen Wild-, Beet-, Strauch-, Kletter- und Edelrosen in der öffentlichen Wahrnehmung ins Negative gerät.

Sie war nicht robust genug

Ähnlich verhält es sich mit der legendären Dr.-Helmut-Kohl-Rose: Die sehr große, stark gefüllte, regenfeste, aber kaum duftende Rose wurde vor über 25 Jahren vom Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU) in der Lausitz-Metropole auf seinen Namen getauft und im Forster Rosengarten angepflanzt. Aber die wurzelnackte Pflanze gedieh an der Neiße nicht. Sie ging mehrfach ein und verschwand auch trotz einer spektakulären Neuzüchtung im Jahr 2017 als „Red Nostalgie“ für immer aus den Forster Beeten. „In unseren Überlegungen spielt sie keine Rolle mehr“, erklärte Stefan Palm. Nach Experten-Ansicht ist sie einfach zu krankheitsanfällig in unseren Breitengraden. Deshalb setzt der 1913 eröffnete Ostdeutsche Rosengarten jetzt auf neuere, gesündere Sorten, die mit den Klimabedingungen besser umgehen können. Wer allerdings die Dr.-Helmut-Kohl-Rose noch als Einzelstück erwerben möchte, der kann sein Glück im Internet versuchen.

Leibhaftig und in voller Schönheit schwingt indes auch 2022 wieder die 30. Forster Rosenkönigin „Martyna I.“ das Zepter über die Rosenpracht. Die 20-jährige Verwaltungsangestellte mit polnischen Wurzeln ist seit Juni 2021 im Amt. Sie steht bei allen Rosengartensonntagen (am 29. Mai, 31. Juli, 29. August und 25. September) und bei den Rosengartenfesttagen (24.-26. Juni) im Mittelpunkt. Besondere Höhepunkte der „Rosenträume an der Neiße“ sind in diesem Jahr wieder die traditionelle „Schnittrosenschau“, die „Nacht der tausend Lichter“ und die Veranstaltungen mit Stefanie Härtel und der Dirndlrock-Band, Ramon Rossely sowie „Team 5ünf“ und den „Paldauern“ sowie ein Hoheitentreffen mit der Rosenkönigin.

Erster Rosengartensonntag 2022 mit Parkführung und Buchlesung (Christa Hasselhorst), 29. Mai, Sonntag, 14-18 Uhr, Ostdeutscher Rosengarten Forst (Wehrinsel)