Hoyerswerda
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Wird Flüchtlingsunterkunft zur Notunterkunft?

Bis Ende Oktober soll das Haus an der Liselotte-Herrmann-Straße in Hoyerswerda wegen baulicher Mängel freigezogen werden.

Von Ralf Grunert
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Eigentlich sollte die Gemeinschaftsunterkunft an der Liselotte-Herrmann-Straße in Hoyerswerda Ende dieses Monats aufgrund baulicher Mängel geschlossen werden.
Eigentlich sollte die Gemeinschaftsunterkunft an der Liselotte-Herrmann-Straße in Hoyerswerda Ende dieses Monats aufgrund baulicher Mängel geschlossen werden. © Foto: Ralf Grunert

Hoyerswerda. Der Landkreis Bautzen hat entschieden, die Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge an der Liselotte-Herrmann-Straße zu schließen. Bis Ende Oktober soll das geschehen. Als Grund für die Schließung werden bauliche Mängel angegeben. Dazu gehören unter anderem desolate Fenster, Dachschäden und Probleme mit der Heizungsanlage. „Mit den vorhandenen Mängeln ist eine dauerhafte Nutzung des Gebäudes nicht möglich und entspricht nicht der Verwaltungsvorschrift (VwV) Unterbringung“, war auf Nachfrage aus dem Landratsamt zu erfahren.

Allerdings bedeutet der ins Auge gefasste Freizug des Objektes nicht, dass es ab dem 1. November leer stehen wird. „Aufgrund des starken Anstiegs der zu erwartenden Flüchtlingszahlen prüft der Landkreis derzeit, welche Arbeiten am Objekt erforderlich sind, um eine notdürftige Unterbringung/Notunterkunft zu schaffen.“

Was mit den aktuell etwa 160 Flüchtlingen passiert, die derzeit noch in der Gemeinschaftsunterkunft an der Herrmannstraße untergebracht sind, dazu lässt das Landratsamt wissen: „Im ersten Schritt verdichten wir in vorhandenen Unterkünften. Ein Teil der Flüchtlinge wird im Spreehotel untergebracht, und Flüchtlinge mit schulpflichtigen Kindern werden in Hoyerswerda bleiben.“ Ob Letzteres bedeutet, dass sie weiterhin in der Einrichtung verbleiben, in die benachbarte Unterkunft an der Thomas-Müntzer-Straße oder in eine Wohnung umziehen, das blieb offen. Allerdings stellt das Landratsamt klar: „Da der Freistaat gegenüber den Landkreisen einem erheblichen Anstieg der Aufnahmezahlen auch im Jahr 2023 prognostiziert, müssen alle Optionen für die Unterbringung nochmals geprüft und bewertet werden.“