Hoyerswerda
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Zuschauer sahen 70 Tore

Im Viertelfinale des sächsischen Handball-Landespokals empfing die Zweite des LHV die um drei Klassen höheren Plauener.

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Die wie üblich in Grün spielenden Hoyerswerdaer kämpften – aber im Viertelfinale des Sachsenpokals war dennoch
Endstation.
Die wie üblich in Grün spielenden Hoyerswerdaer kämpften – aber im Viertelfinale des Sachsenpokals war dennoch Endstation. © Foto: Werner Müller

Von Conni Böhme

Hoyerswerda. Es war als das „Spiel des Jahres“ für die zweite Männermannschaft des LHV Hoyerswerda angekündigt, und so strömten am Sonntagnachmittag auch ungefähr 300 Zuschauerinnen und Zuschauer in die Sporthalle des Beruflichen Schulzentrums Konrad Zuse im WK X. Sie wollten alle sehen, wie sich die Ostsachsenklasse- Mannschaft des LHV gegen den haushohen Favoriten und punktverlustfreien Tabellenführer der Sachsenliga, den HC Einheit Plauen schlägt. Und um es vorwegzunehmen: Die Gäste siegten verdient sowie deutlich mit 50:20, aber die LHVer genossen diese Begegnung trotzdem, und die Fans bereuten ihr Kommen keineswegs.

Dass die Vogtländer die Begegnung auch ernst nahmen, sah man schon an der Mannschaftsaufstellung der Plauener, denn sie schonten ihre Spitzenleute nicht, alle ihre Stammkräfte reisten mit in die Lausitz. Darunter war mit Petr Linhart auch der Drittplatzierte der Torschützenliste der Sachsenliga, der auch gleich die Treffer fünf und sechs zum 0:6 nach sieben gespielten Minuten erzielte.

Dabei waren die LHVer nicht chancenlos, aber entweder konnten die guten Zuspiele an den Kreis nicht gefangen werden, oder man scheiterte am Gäste-Keeper. Die Nervosität war natürlich auch bei den Hoyerswerdaern zu spüren, die Kulisse und der Gegner waren schließlich nicht alltäglich. Tony Jäschke erlöste dann die Zuschauer mit dem ersten LHV-Treffer zum 1:7. Davon unbeeindruckt zogen die Gäste aber ihr Spiel durch und erhöhten auf 3:11.Die folgenden drei Minuten gehörten aber den Hausherren. Unter großem Jubel der Zuschauer erzielten sie drei Treffer in Folge zum 6:11. Jetzt zogen aber die Plauener kurz wieder das Tempo an und bis zum Seitenwechsel erhöhten sie auf 10:22.Die Hoyerswerdaer hätten den Rückstand beim Nutzen der Torchancen etwas geringer halten können, aber der Klassenunterschied war einfach deutlich erkennbar, und die Plauener zeigten einen tollen Handball. Das galt auch zum Beginn der zweiten Halbzeit, in der der Tabellenführer der Sachsenliga jeden Fehler der Hoyerswerdaer gnadenlos bestrafte, ein Konter nach dem anderen lief und Plauen das Ergebnis recht schnell auf 11:27 schraubte.

Was die LHV-Männer auszeichnete, war aber, dass sie weiter alles versuchten. Jeder wollte seinen Treffer erzielen. So war der Jubel bei vielen Toren trotz des großen Rückstandes laut, und immerhin konnten sich neun LHV-Spieler in die Torschützenliste eintragen. Die meisten Treffer erzielte dabei Elias Krannich mit sechs Toren.

Am Ende leuchtete auf der erwähnten Anzeigetafel besagtes 20:50. Trotzdem stand ein Großteil der Fans in der Halle auf und zollte der LHV-Mannschaft großen Respekt für ihre Leistung. Die Spieler bedankten sich ihrerseits für die fantastische Unterstützung. Am Ende gab es noch gebackenes Wildschwein für alle, natürlich auch für die siegreichen Gäste, die ebenfalls die Leistung der Hoyerswerdaer anerkannten.

Letztlich waren alle glücklich, die Hoyerswerdaer über ein tolles Erlebnis vor fantastischer Kulisse und die Plauener über den Einzug ins Halbfinale, zu dem wir natürlich gratulieren und viel Erfolg wünschen. Für die LHV-Männer geht es in der Ostsachsenklasse am 11. März mit einem Heimspiel gegen den TBSV Neugersdorf II weiter, wo sie hoffen, dass viele Zuschauer wieder den Weg ins BSZ finden.

Die Plauener wiederum bekommen es am jetzigen Sonnabend erneut mit dem LHV zu tun. Denn der HC Einheit erwartet zum Punktspiel in der Sachsenliga die Erste aus Hoyerswerda.

Unser Autor Conni Böhme ist LHV-Jugendkoordinator.