Hoyerswerda
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„Rosen für die Dichter“ wieder am Reimann-Zeichen

Am Samstag soll das Denkmal gemeinsam aufgesucht werden. Es kann auch gelesen werden.

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Der Kunstverein legte schon in zurückliegenden Jahren am Reimann-Zeichen im Zentralpark Rosen nieder. Auch Textauszügen konnte dabei gelauscht werden.
Der Kunstverein legte schon in zurückliegenden Jahren am Reimann-Zeichen im Zentralpark Rosen nieder. Auch Textauszügen konnte dabei gelauscht werden. © Foto: Katrin Demczenko

Von Katrin Demczenko

Hoyerswerda. Der Hoyerswerdaer Kunstverein ist seit einigen Monaten aufgelöst, doch einige ehemalige Mitglieder führen vor allem die Arbeit mit dem literarischen Erbe von Brigitte Reimann weiter. Die Autorin lebte in den 1960er Jahren im Wohnkomplex I und arbeitete anfangs im Gaskombinat Schwarze Pumpe. Sie kämpfte in der damals rasch wachsenden Neustadt für den Bau kultureller Einrichtungen, damit die Menschen ihre Freizeit sinnvoll und miteinander verbringen können. Sie hat Hoyerswerda mit ihrem Roman „Franziska Linkerhand“ ein literarisches Denkmal gesetzt. Noch ehe am 21. Juli, dem Geburtstag der Autorin, das neue Reimann-Kabinett in der Stadtbibliothek eröffnet wird, findet am Samstag, dem 11. Juni, um 10 Uhr, am Denkzeichen „Große Liegende“ im Zentralpark die Aktion „Rosen für die Dichter“ statt. Jeder kann dort eine Rose im Gedenken an alle Hoyerswerdaer und Mittellausitzer Schriftsteller niederlegen, die die Stadt und die Region in der Weltliteratur verewigt haben, sagt das Gruppenmitglied Silvia Lohr.

Erinnert werden soll neben dem Schriftstellerehepaar Brigitte Reimann/Siegfried Pitschmann an die Autorin Waltraut Skoddow aus Hoyerswerda und den Lohsaer Dichter Handrij Zejler. Dieser lebte bis 1872 und gilt als Begründer der sorbischen Nationalliteratur. Viele seiner Texte hat der 1822 geborene Komponist Korla Awgust Kocor vertont, so dass daraus Volkslieder und Oratorien entstanden sind. Die Domowina ehrt jetzt beide Künstler mit dem Kocor-Zejler-Jahr. Die 1942 in Wittichenau geborene und 2014 in Hoyerswerda verstorbene Waltraut Skoddow war Mitglied des Kunstvereins und hat sich vor allem in ihren Büchern „Lessing – denn ich bin ein Oberlausitzer von Geburt“ und „Prinz Friedrich August von Sachsen genannt Lehmann“ mit der Geschichte der Heimat auseinandergesetzt, sagt Silvia Lohr. Teilnehmer des Rosentages dürfen am Reimann-Zeichen gern aus Büchern Mittellausitzer Autoren vorlesen.

Der Verein Literaturlandschaften aus Nordhorn veranstaltet den Rosentag für die Dichter jedes Jahr Anfang Juni. Menschen sollen sich an Geburtsorten, Wohnhäusern, Gräbern und Denkmalen von Schriftstellern versammeln und dort an deren Schaffen erinnern.