Lausitzer Seenland. An diesem Dienstag soll das Kabinett des Landes Brandenburg eine Zwischennutzungsvereinbarung für Tagebaurestgewässer im Lausitzer Seenland beschließen. Infrastrukturminister Rainer Genilke will die Details anschließend vorstellen und im Namen der Landesregierung die Vereinbarung mit Vertretern der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) unterzeichnen. Dabei wird der CDU-Politiker die landschaftliche Szenerie gut vor Augen haben. Denn erst Montagmittag war er nochmal vor Ort, schaute sich zusammen mit Vertretern der LMBV, des OSL-Kreises, der Stadt Senftenberg und des Zweckverbandes Lausitzer Seenland Brandenburg am Sedlitzer See um. Verbandsvorsteher Detlev Wurzler hatte die Runde dafür in einen Bereich gebeten, der derzeit wegen der Afrikanischen Schweinepest normalerweise abgesperrt ist, nämlich an den Punkt, an dem in einigen Monaten der Schwimmende Steg andocken soll.
Der besteht aus mehreren Schwimmpontons und dümpelt verankert etliche Meter vor der Uferkante vor sich hin. Und eigentlich erzählt dieser Schwimmende Steg ganz gut den Weg des Lausitzer Seenlandes von einer Vision hin zur Realität. Die Pontons stammen von der Bundesgartenschau 2009 in Schwerin, waren im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Fürst Pückler in die Lausitz geholt worden. Damals dachte man zunächst an eine vollständige Querung des Sees, verwarf die Idee aber zugunsten der Schifffahrbarkeit. Da der Wasserstand im See über viele Jahre niedrig gehalten werden musste, wurden die Pontons zunächst an der gesicherten Böschung unterhalb des künftigen, damals schon fertiggestellten Zugangs vertäut und 2013 eingeweiht. Mit der fortschreitenden Flutung des Sees war der Schwimmsteg nicht mehr für Besucher erreichbar, Die Länge der Befestigungsseile wurde seitdem immer wieder angepasst. Für rund 200.000 Euro soll in den kommenden zwei Jahren der ganze Bereich aufgewertet und fertiggestellt werden. So ist geplant, vom Radweg eine ebenfalls asphaltierte Anbindung zum Steg zu schaffen. Am Zugang soll ein kleiner Platz gepflastert und mit Fahrradständern, Sitzmöglichkeiten etc. ausgestattet werden. Auch die Informationscontainer auf dem Steg sollen neu hergerichtet und die Präsentation erneuert werden.
An Land ist zudem der Bau einer offenen modernen Schutzhütte geplant, die zugleich als Informationspunkt dienen soll. Bauherr ist der Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg. Rainer Genilke würdigte das Engagement und den langen Atem vor Ort, dankte, dass sich die Beteiligten immer wieder auf neue Dinge und Prozesse einlassen, wohl wissend, „dass es ein zähes Brot ist, das wir hier kauen“.
Für die Beteiligten steht indes fest, dass der Sedlitzer See 2026 soweit fertiggestellt und freigegeben ist, dass er touristisch genutzt werden kann. (US)