Hoyerswerda
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Seenlandbahn-Signale stehen auf Grün

Das nötige Geld ist im Entwurf des Landeshaushalts eingeplant. Die Fahrzeiten stehen schon fest.

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In den zurückliegenden zwei Jahren war die Seenlandbahn mit solchen modernen Triebfahrzeugen unterwegs. Im Bild zu sehen ist ein Stopp in Bernsdorf.
In den zurückliegenden zwei Jahren war die Seenlandbahn mit solchen modernen Triebfahrzeugen unterwegs. Im Bild zu sehen ist ein Stopp in Bernsdorf. © Foto: Gernot Menzel

Bernsdorf. Mehr als 3.000 Fahrgäste zählte die Seenlandbahn im vergangenen Jahr an den sieben Wochenenden über die Sommerferien. Mit dieser Resonanz hatte niemand gerechnet. An drei Wochenenden waren die Züge bereits ab Dresden voll besetzt. Von den maximal möglichen 120 Fahrgästen auf Sitzplätzen fuhr der größte Teil – jeweils rund 100 – bis ins Seenland. Die Bahn konnte den Ansturm der Fahrgäste nicht immer bewältigen. Insbesondere die Fahrradmitnahme war schwierig. Es mussten sogar Passagiere zurückbleiben.

Insbesondere bei schönem Ausflugswetter war die Bahnverbindung zwischen Dresden und dem Lausitzer Seeland mit Zwischenstopps in Kamenz, Bernsdorf, Wiednitz und Hosena stark nachgefragt. In Reaktion darauf gab es Bemühungen um eine Fortsetzung. Diese sind von Erfolg gekrönt. „Auf Initiative des Landtagsabgeordneten Aloysius Mikwauschk ist im Entwurf des Landeshaushalts für den Freistaat Sachsen der Jahre 2021/2022, der im Mai durch den Sächsischen Landtag verabschiedet werden soll, die Finanzierung der Seenlandbahn gesichert. Damit können Fahrgäste ab dem 24. Juli an den sieben Wochenenden in den sächsischen Sommerferien wiederum die Bahnverbindung von der Landeshauptstadt Dresden für touristische Ausflüge bis ins Lausitzer Seenland nach Senftenberg nutzen“, hieß es in einer gestern verbreiteten Pressemitteilung aus dem Büro des CDU-Landtagsabgeordneten.

Wie weiter zu erfahren ist, sollen im Auftrag des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) Triebwagen der Mitteldeutschen Regiobahn eingesetzt werden. Die Züge starten immer samstags und sonntags um 9.35 Uhr im Dresdner Hauptbahnhof und erreichen Kamenz um 10.23 Uhr. Von dort geht es 10.25 Uhr weiter: Nächste Stationen sind Bernsdorf um 10.33 Uhr, Wiednitz um 10.37 und Hosena um 10.43 Uhr. Das Ziel Senftenberg erreicht der Triebwagen um 10.56 Uhr. Die Rückfahrt startet in Senftenberg um 16.55 Uhr und trifft um 18.18 Uhr am Dresdner Hauptbahnhof ein, nach Zwischenstopps in Hosena, Wiednitz, Bernsdorf und Kamenz, versteht sich.

Gemeinsam mit den Bürgermeistern der von der Seenlandbahn-Route tangierten Regionen des Landkreises Bautzen, insbesondere dem Bürgermeister der Stadt Bernsdorf Harry Habel, hatte sich der Landtagsabgeordnete dafür eingesetzt, dass es auch in diesem Jahr zu einer Neuauflage kommt. „Wir brauchen auf längerfristige Sicht ab 2023 eine Verstetigung des Angebots als S-Bahn-Verbindung, um die nördliche Region ebenso an Dresden anzubinden und diese nicht nur im Sommer, sondern ganzjährig touristisch zu entwickeln“, so der stellvertretende Vorsitzende des Haushalts- und Finanzausschusses Aloysius Mikwauschk, in der Pressemitteilung.

Das deckt sich mit dem Anliegen von Harry Habel, dem eine reguläre S-Bahn-Verbindung im Stundentakt ab 2023 vorschwebt. Laut Schätzung des VVO kostet das im Jahr 4,5 Millionen Euro. (pm/rgr)