Zinkweiß-Gelände auf dem Weg zum Gewerbegebiet

Bernsdorf. Mit Millionen-Aufwand wurde von Ende 2018 bis September 2019 der Gebäudebestand auf dem Gelände der Industriebrache Zinkweißhütte in Bernsdorf beseitigt. Lediglich das ehemalige Verwaltungsgebäude und ein zum Fledermausquartier umfunktioniertes Trafohäuschen stehen noch. In Perspektive soll auf dem Gelände am Schnittpunkt von B 97 und S 94 ein neues Gewerbegebiet entstehen.
In welchem Umfang die Zinkweißhütte im Untergrund Altlasten hinterlassen hat und wie deren Auswirkungen sind, das ist Gegenstand von Beprobungen und weiteren Untersuchungen. So hat der Technische Ausschuss des Bernsdorfer Stadtrates am Dienstag die Vergabe eines Auftrages zur „Fachgeologischen Defizitanalyse am Altlastenkomplex ehemalige Zinkweißhütte“ vergeben. Das beauftragte Unternehmen, so erfuhren die Stadträte von Linda Pawlowski, der für dieses Projekt Verantwortlichen im Rathaus, ist mit der Situation vor Ort bereits vertraut. Die Kosten der Analyse betragen rund 13.500 Euro.
Eine Minimierung der Risiken
Mit der Analyse soll geklärt werden, wie viele Grundwassermessstellen erneuert oder zusätzlich errichtet werden sollen. „Es wird sich höchstwahrscheinlich herausstellen, dass die vorhandenen Messstellen nicht ausreichen.“ Davon ist Bürgermeister Harry Habel (CDU) überzeugt. Unabhängig davon hofft er, dass die Stadt Bernsdorf die Zinkweißflächen im nächsten oder übernächsten Jahr übernehmen und für Investitionen zur Verfügung stellen kann. Die Voraussetzung dafür, so betont er, sei natürlich eine Minimierung der Risiken im Zusammenhang mit den Altlasten.
Die Zinkweißhütte hat 1870 den Betrieb aufgenommen. 1993 erfolgte die Stilllegung. Rund 1,6 Millionen Euro hat der Abriss der Zinkweißhütte gekostet. Im Verlauf von elf Monaten wurden 73 Bauwerke auf einer Fläche von 8 000 Quadratmetern beseitigt. 24 000 Tonnen Bauschutt wurden entsorgt sowie rund 3 000 Tonnen sonstige, teilweise kontaminierte Abfälle. (rgr)