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HSG-Mädels auf dem Weg ins Finale

Die Döbelnerinnen haben den größten Brocken im Wettbewerb aus dem Weg geräumt. Nun wartet eine wahre Wundertüte.

Von Dirk Westphal
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Riesenjubel bei den Neudorf/Döbelner Reservehandballerinnen: Mit einem 19:17-Sieg gegen Concordia Delitzsch zogen sie ins Pokalhalbfinale ein.
Riesenjubel bei den Neudorf/Döbelner Reservehandballerinnen: Mit einem 19:17-Sieg gegen Concordia Delitzsch zogen sie ins Pokalhalbfinale ein. © Lars Halbauer

Döbeln. Sie wollen den Leipzig-Pokal nach Hause holen. In den Spielserien 2015/16, 2016/17 und 2017/18 hatten die Spielerinnen der zweiten Neudorf/Döbelner Mannschaft ein Abonnement auf den Pott abgeschlossen. Im Vorjahr zogen sie ebenfalls ins Finale des Bezirkspokals ein, mussten sich da allerdings den sportlich übermächtigen Amazonen Leipzig beugen. 

Mit dem NHV Concordia Delitzsch dominiert in dieser Saison bislang ein Verein ebenso die Liga. Ein mächtiger Brocken also, den die Neudorf/Döbelnerinnen auf dem Weg ins Pokalfinale aus dem Weg zu räumen hatten. Noch vor dem Start der Rückrunde hatte HSG-Trainer Tobias Sperling angekündigt, dass genau dies das Ziel seiner Mannschaft sei. Und letztendlich gelang den Mittelsächsinnen in heimischer Halle mit einem 19:17-Sieg die Sensation.

Es entwickelte sich eine hart umkämpfte Partie. Beide Teams schenkten sich nichts. Nach einer Viertelstunde lautete der Spielstand 4:4. In dieser Phase parierte HSG-Torhüterin Anett Klose zwei Strafwürfe. Im weiteren Verlauf neutralisierten sich die beiden Mannschaften. Die Einheimischen wurden gehandicapt durch frühe, verletzungsbedingte Ausfälle von Maria Wiegand und Lena Eichler.

Mit sieben Treffern war Katrin Minnich die erfolgreichste Torschützin der Neudorf/Döbelnerinnen gegen Concordia Delitzsch.
Mit sieben Treffern war Katrin Minnich die erfolgreichste Torschützin der Neudorf/Döbelnerinnen gegen Concordia Delitzsch. © Lars Halbauer

Doch das Team um Marcus Dreier konnte diesen herben Verlust kompensieren. Die Deckung steigerte sich deutlich und in der Offensive traf Katrin Minnich häufig. So ging es beim Stand von 7:7 Toren in die Kabinen.

Im zweiten Abschnitt entwickelte sich zwischen dem Tabellenzweiten und dem Spitzenreiter der Bezirksliga, der am Tag vorher bereits ein Punktspiel bestritten hatte, ein ähnliches Geschehen. Keine der beiden Mannschaften konnte sich absetzen. Allerdings stand das Heimteam oft dezimiert auf dem Feld. Und auch die Strafwurfquote mit 0:4 machte es den Neudorf/Döbelnerinnen nicht leichter, im Spiel zu bleiben. 

Durch eine enorme Teamleistung konnte den favorisierten Delitzscherinnen, trotz Unterzahl, zum Ende der regulären Spielzeit ein 14:14 abgerungen werden. Eine zweimal fünfminütige Verlängerung folgte. Die Neudorf/Döbelner Truppe holte sich die weitere Motivation mit gelungenen Abwehraktionen und im Angriff gesellte sich nun auch etwas Glück hinzu.

Zum letzten Wechsel lautete der Spielstand 16:16. Doch das Pokalspiel brauchte einen Sieger. Mit letzten gemeinsamen Kräften verteidigten die Frauen der HSG-Reserve, mit Lena Mangler zwischen den Pfosten, ihr Tor. Vorn erzielten Maxi Richter und Theresia Hankowiak die entscheidenden Treffer zum 19:17-Endstand. 

Der Rest waren Jubel und Freudentränen. „Wir waren alle heiß drauf und wollten weiterkommen. Allerdings hatten wir auch Muffensausen, da wir uns im Punktspiel doch schwergetan hatten gegen diese Bande. Letztendlich ein Spiel mit Herzkasper. Wir sind überglücklich“, kommentierte die mit sieben Treffern erfolgreichste Neudorf/Döbelner Torschützin, Katrin Minnich, den Einzug ins Halbfinale.

In diesem wartet auf die Mittelsächsinnen am 8. Februar mit der SG LVB eine Wundertüte. Die Leipzigerinnen spielen bislang zwar nur Bezirksklasse, doch diese führen sie mit elf Siegen in elf Spielen an. Das sagt durchaus etwas über die Leistungsfähigkeit dieser Vertretung aus.

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