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Hund verirrt sich in Fuchsbau

Das Tier folgte seinem Jagdinstinkt, fand dann jedoch nicht wieder heraus.

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© Freiwillige Feuerwehr Wendisbora-Ilkendorf

Nossen. Zu einem ungewöhnlichen Einsatz sind am Sonntagmorgen die Feuerwehren Wendischbora-Ilkendorf sowie Heynitz gerufen worden. Nach Angaben der Kameraden waren Hundebesitzer mit ihrem Mischlingshund in einer alten Sandgrube bei Katzenberg unterwegs. Das Tier folgte dort seinem Jagdinstinkt und kroch in einen Fuchsbau. Anschließend fand es jedoch nicht mehr heraus.

Feuerwehrleute der Wendischbora-Ilkendorf und Heynitz legten drei Eingänge frei, um den Hund aus dem Fuchsbau zu bekommen.
Feuerwehrleute der Wendischbora-Ilkendorf und Heynitz legten drei Eingänge frei, um den Hund aus dem Fuchsbau zu bekommen. © Freiwillige Feuerwehr Wendisbora-Ilkendorf
Nach anderthalb Stunden schaffte es der Mischlingshund, einen Weg aus dem labyrinthischen Fuchsbau zu finden.
Nach anderthalb Stunden schaffte es der Mischlingshund, einen Weg aus dem labyrinthischen Fuchsbau zu finden. © Freiwillige Feuerwehr Wendisbora-Ilkendorf

Die Besitzer versuchten vergeblich, ihren kleinen Liebling zu befreien, kamen aber ohne Technik nicht voran. „Wir mussten uns zunächst mit der Kettensäge den Weg durch das unwegsame Gelände bahnen und legten drei Eingänge mit leichtem Brechwerkzeug sowie Schaufel und Spaten in dem gefrorenen Sandboden frei“, teilte die Feuerwehr Wendischbora-Ilkendorf am Montag mit. Unterstützt wurden die Kameraden eigenen Angaben zufolge durch den örtlichen Jäger. Nach rund anderthalb Stunden sei es gelungen, den Hund aus dem Fuchsbau zu bekommen. Seine Besitzer konnten ihn unversehrt in die Arme nehmen.

Kreisbrandmeister Ingo Nestler äußerte sich gegenüber der SZ erleichtert über den glücklichen Ausgang des Einsatzes. Er habe auch schon von ähnlichen Fällen gehört, wo schwere Technik zum Einsatz kommen musste, um den Hund zu retten. Teilweise komme es zu Kämpfen mit dem Fuchs im Bau. In der Folge könnten Gänge einstürzen. Nestler zufolge zeigt sich die Feuerwehr bei solchen Hilfeleistungen in der Regel kulant und berechnet den Hundebesitzern nichts für das Ausrücken.

Handlungsbedarf sieht in diesem Fall Hundetrainerin Julia Kolb aus Boxdorf. Letztlich hänge der Aufwand davon ab, wie stark der Besitzer mit dem Hund arbeiten will, sagt sie. Die einfachste Möglichkeit sei, den Hund an die Leine zu nehmen. Mehr Mühe koste es schon, einen zuverlässigen Rückruf anzutrainieren oder dem Hund den Geruch von Füchsen und Dachsen als unangenehm zu vermitteln. Hunde seien Beutegreifer und besäßen ein unterschiedlich stark ausgeprägtes Jagdverhalten. Dies zu kontrollieren, könne jedoch geübt werden, so Julia Kolb.

Im Internet ist der Vorfall am Montag intensiv diskutiert worden. So äußerte ein Kommentator, dass Hunde insbesondere im Wald nicht frei herumlaufen dürften. Deshalb hätte das Tier angeleint sein sollen. Horst Reuter hielt dagegen, dass nicht nur der Mensch manchmal in eine Notsituation geraten könne. (SZ/pa)