Die Sonne lockte die Menschen am Wochenende in Massen ins Freie, was beim Osterspectaculum auf Schloss Burgk in Freital zu einem noch nie dagewesenen Andrang führte: Mehr als elftausend Gäste besuchten das dreitägige Mittelalterfest. „Das ist ein neuer Rekord!“, freut sich Thomas Szymkowiak vom Projektzentrum Dresden, das die launige Zeitreise zum achtzehnten Male veranstaltete.
Mancher der zweihundert Mitwirkenden schwitzte allerdings bei den Vorführungen gehörig, wie der Ritter Burchardus von Rabinowe alias Jörg Recknagel aus Possendorf, der mit einer 40 Kilogramm schweren Rüstung durch den Park spazierte. Zu den Höhepunkten zählten die Auftritte der böhmischen Fechtgruppe Herold, das Duo Obscurum „aus dem nahen Osten“, also aus Dresden, und die beiden Gaukler von Forzarello, die zum ersten Mal in Freital waren. Bei den Kindern war das Reiten auf Emma, Merlin und Lina sehr begehrt – drei Eseln aus Brandenburg. Zum Publikumsliebling avancierte der Feuerengel Gabriel, ein 23-jähriger Dresdner Versicherungsmakler, für den die Gaukelei ein Hobby ist, und der die Hälfte seiner Gagen an Kindereinrichtungen spendet.
Einer aber wurde schmerzlich vermisst: Der Marktvogt Karl von Dräsn, der das Osterspectaculum seit 2002 organisiert. Karl Roland, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, musste sich einer Operation am Herzen unterziehen und verbrachte das Wochenende im Krankenhaus. „Es geht ihm schon wieder gut“, sagt Szymkowiak. Vielleicht ist er in drei Wochen beim großen Barockfest auf Schloss Burgk dabei, auch daran ist der Karl maßgeblich beteiligt.