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Identitären-Kopf in Dresden

Martin Sellner ist wieder in der Stadt. Im Buchhaus Loschwitz gastiert er bei einer Video-Talkshow, abends wird der Rechtsextreme bei Pegida sein.

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Martin Sellner im Zug nach Dresden auf dem Weg ins Buchhaus Loschwitz und zu Pegida.
Martin Sellner im Zug nach Dresden auf dem Weg ins Buchhaus Loschwitz und zu Pegida. ©  Screenshot: SZ

Der Gründer der rechtsextremistischen Identitären Bewegung (IB), Martin Sellner, ist in Dresden. Das hat der Österreicher in einem Video bekannt gegeben. Tagsüber hielt er sich nach eigenen Angaben im Kulturhaus Loschwitz auf, um zusammen mit der Buchhändlerin Susanne Dagen, die für die Freien Wähler im Stadtrat sitzt, sowie der neurechten Verlegerin und Publizistin Ellen Kositza ein Video für deren Literatur-Talkshow „Aufgeblättert – Zugeschlagen: Mit Rechten lesen“ zu drehen. Abends will er zum wiederholten Mal an der Pegida-Kundgebung teilnehmen. Ob er dort auch reden wird, ist nicht bekannt.

Die Identitäre Bewegung spricht sich gegen multikulturelle Gesellschaften aus und verbreitet rechtsextreme Verschwörungsmythen. Auch Sellner argumentiert völkisch-rassistisch. In Deutschland wird die IB, die hier 600 Mitglieder haben soll, vom Verfassungsschutz beobachtet. 

Regelmäßige Kontakte zum Attentäter von Christchurch

Die Identitären und der 31-Jährige Sellner stehen auch medial unter Druck. Am vorletzten Freitag hatte der US-Kurznachrichtendienst Twitter Konten der rechtsextremen Gruppe gesperrt, weil darauf gegen die Regeln zu Terrorismus oder gewalttätigem Extremismus verstoßen worden sein soll. 

Vor wenigen Tagen zog das Videoportal Youtube nach und sperrte drei Konten der Identitären, darunter auch den Kanal von Martin Sellner, der rund 100.000 Abonnenten hatte. Sellner stand unter anderem in Kontakt zu Brenton Tarrant, dem rechtsterroristischen Attentäter, der im März 2019 im neuseeländischen Christchurch zwei Moscheen attackiert und 51 Menschen getötet hat. (SZ)