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IG Metall fordert Tarif für Accumotive

Die Kamenzer Daimler-Tochter hat jetzt eine Tarifkommission. Sie will an diesem Dienstag vor die Geschäftsführung treten.

Von Tilo Berger
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Bei der Deutsche Accumotive GmbH & Co. KG in Kamenz haben die Mitarbeiter am Montag eine betriebliche Tarifkommission gewählt.
Bei der Deutsche Accumotive GmbH & Co. KG in Kamenz haben die Mitarbeiter am Montag eine betriebliche Tarifkommission gewählt. © Archivfoto: René Plaul

Kamenz. Bei der Deutsche Accumotive GmbH & Co. KG in Kamenz haben die Mitarbeiter am Montag eine betriebliche Tarifkommission gewählt. Ihr gehören sieben Mitglieder an, darunter der ostsächsische IG-Metall-Chef Jan Otto und der Betriebsratsvorsitzende Christian Schulze.

Auf einer Betriebsversammlung an diesem Dienstag will die neu gegründete Kommission in Kamenz die Geschäftsführung zur Aufnahme von Tarifverhandlungen auffordern. Ziel ist Jan Otto zufolge die Einführung des Flächentarifvertrages Sachsen der Metall- und Elektroindustrie. „Für ein Unternehmen der Daimler-Gruppe gehört es sich einfach nicht, top Leute zu schlechten Konditionen beschäftigen zu wollen“, erklärte Otto gegenüber der SZ. „Die Zukunft der Automobilindustrie hängt gerade auch für Daimler davon ab, wie erfolgreich sie den Weg in die E-Mobilität gehen. Wie kann es da sein, dass dieses wichtige Segment so schlecht behandelt wird?“

Nach Einschätzung der IG Metall hat die Geschäftsführung bisher „keine Versuche unternommen“, kooperativ mit der Gewerkschaft zu kommunizieren. Die Deutsche Accumotive zahle aktuell deutlich unter dem Flächentarifvertrag Sachsen der Metall-und Elektroindustrie – zum Teil bis zu 50 Prozent. Dies geschehe auf der Grundlage einer rechtlich unsicheren Entgeltvereinbarung mit dem Betriebsrat. Dessen Vorsitzender Christian Schulze bezeichnete es als „Unabdingbarkeit, unsere Kolleginnen und Kollegen auch finanziell in den sicheren Hafen des Flächentarifvertrages zu führen – so wie es bei Daimler eigentlich zum guten Ton gehört. Der Einsatz und das Engagement unserer Mitarbeiter sucht auf weitem Feld seinesgleichen.“

Die Mitarbeiterzahl des Kamenzer Unternehmens bewegt sich auf 1 000 zu. Erst Anfang November hatte Daimler-Chef Dieter Zetsche gegenüber Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) eine Verdoppelung angekündigt. (SZ/tbe)