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Im Bretthäus’l angekommen

Vor neun Monaten wechselte der Betreiber der Ausflugsgaststätte. Der Neue ist zufrieden und hat schon Pläne für das neue Jahr.

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© Frank Baldauf

Von Maik Brückner

Glashütte. Ein wenig skeptisch war Jens Damm schon, als er Mitte März das Ausflugslokal Bretthäus’l im Glashütter Prießnitztal übernahm. Werden hier genug Gäste herfinden? Und nehmen die Stammkunden ihn als neuen Wirt an?

Der 53-Jährige stammt aus Friedrichswalde-Ottendorf und übernahm das Geschäft von Klaus-Dieter Klaproth, dem die Doppelbelastung – er betreibt noch ein Lokal in Dresden – zu viel wurde.
Der 53-Jährige stammt aus Friedrichswalde-Ottendorf und übernahm das Geschäft von Klaus-Dieter Klaproth, dem die Doppelbelastung – er betreibt noch ein Lokal in Dresden – zu viel wurde. © Egbert Kamprath

Nun, neun Monate später, sind seine Zweifel verflogen. „Man sollte nie zufrieden sein, sonst verliert man den Ehrgeiz, es noch besser zu machen“, sagt der 53-Jährige und schmunzelt. Im Ernst: „Es ist gut angelaufen.“ In den letzten Wochen habe er viel Lob bekommen. Die Leute freuen sich, dass diese beliebte Ausflugsgaststätte, die fast genau zwischen der Kernstadt und Johnsbach in einem Wandergebiet liegt, nicht geschlossen ist, sondern weitergeführt wird. Ab und zu habe es auch kritische Töne gegeben. „Aber, wer macht schon immer alles richtig“, sagt er. Vieles, was sein Vorgänger Klaus-Dieter Klaproth in den Jahren zuvor angeschoben hatte, konnte er weiterführen. Im Bretthäus’l finden weiter Familienfeiern und Klassentreffen statt. Auch der Glashütter Schützenverein ist dem Häuschen treu geblieben und richtet hier sein Schützenfest aus. Skeptisch war Jens Damm, als sich kurz nach der Übernahme die Anfragen häuften, wann denn das alljährliche Bretthäus‘l-Fest steigen werde. „Am Anfang war ich mir nicht sicher, ob wir auch das weiterführen sollten“, erzählt der Gastwirt. Denn bei solchen Festen müsse man als Gastwirt finanziell in Vorleistung gehen. Doch weil die Fragen nicht nachließen, ging er dieses Risiko ein. Er organisierte eine Kapelle, eine Diskothek, einen Chor und ein Festzelt und war gespannt, wie es laufen würde.

Und er wurde positiv überrascht: Es lief wie am Schnürchen. Das Wetter spielte mit, das Festzelt war voll und die Stimmung super. „Wir hatten zwar viel Arbeit, aber es hat uns richtig Spaß gemacht“, sagt er. Deshalb soll es 2018 eine Neuauflage geben. Geplant ist diese für das Wochenende 5. und 6. August. Sollte es da in der näheren Umgebung ein größeres Fest geben, wolle er eventuell auf einen anderen Termin ausweichen. Das Grundkonzept wolle er beibehalten. Sonnabendabend soll es eine Diskothek geben, am Sonntag einen Frühschoppen, bei dem eine Blaskapelle spielen soll. Auch ein Chorkonzert ist geplant. Um Familien mit Kindern anzusprechen, werde man ihnen am Sonnabendnachmittag Angebote machen. „Das gab es bisher noch nicht“, erklärt er.

Bewährt hat sich die Speisekarte. Deshalb wird Jens Damm weiter gutbürgerliche Küche anbieten. Klassiker sind auch bei ihm Schnitzel und Fisch. Allerdings werde er auch im kommenden Jahr die Speisekarte immer wieder mal verändern und an einem Prinzip festhalten: „Ich koche nur mit frischen Zutaten.“ Deshalb gibt es bei ihm nur vergleichsweise wenige Gerichte zur Auswahl. „Meine Speisekarte ist nicht sehr groß“, sagt er selbst.

Offen ist, wann die Sanierung des Dachgeschosses beginnt. Dort gibt es mehrere einfache Hotelzimmer mit insgesamt elf Betten. Der Eigentümer des Bretthäusls, der auf eigenen Wunsch ungenannt bleiben möchte, wolle die Zimmer neu herrichten, habe er ihm bei der Übernahme zugesichert. Und daran halte er auch fest, sagt Damm. „Geplant ist, dass es bei elf Betten bleibt.“ Eventuell ändert sich etwas am Zuschnitt der Zimmer, nicht aber an deren Charakter. Auch in Zukunft werde er die Zimmer an diejenigen vermieten, die im Bretthäus’l an einer Feier teilgenommen haben. Andere Übernachtungsgäste sieht er nicht. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier jemand 14 Tage Urlaub macht.“

Da der 53-Jährige regelmäßig die SZ liest, ist ihm nicht entgangen, dass das Bretthäus’l in jüngster Zeit immer wieder mal Thema im Glashütter Stadtrat war. Dort wird die Gegend rund um das Ausflugslokal als möglicher Standort für ein Freibad gehandelt. „Ich bin für alles offen“, sagt er. Viel mehr könne er dazu nicht sagen, da er nicht weiß, welche Fläche dafür infrage kommen soll. „Mit mir hat noch keiner gesprochen.“